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| Einkaufsmanagerindex rutscht unter wichtige Marke |
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| Experten rechnen mit Eingriff der Regierung |
| (neu: Details, Ökonomen, Ausblick) |
| Peking, 01. Dez (Reuters) - Die Stimmung in der |
| chinesischen Industrie hat sich im November überraschend |
| eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex fiel um 0,7 Punkte auf 49,9 |
| Punkte Zähler, wie die am Montag veröffentlichte |
| Unternehmensumfrage des Finanzdienstleisters S&P Global zeigt. |
| Damit liegt das an den Finanzmärkten stark beachtete |
| Konjunkturbarometer unter der Marke von 50, ab der es Wachstum |
| signalisiert. Das kommt überraschend: Von Reuters befragte |
| Analysten hatten mit 50,5 Punkten gerechnet. |
"Obwohl die neuen Exportaufträge im November anzogen, konnte dies die Flaute im verarbeitenden Gewerbe nicht umkehren", sagte Yao Yu von der Ratingentur RatingDog, die die Umfrage sponsert. Dank der im Oktober vereinbarten Pause um Zollkonflikt zwischen China und den USA legten die neuen Exportaufträge so stark zu wie seit acht Monaten nicht mehr.
"Doch binnenwirtschaftliche Komponenten wie Inlandsaufträge, Beschäftigung und Lagerbestände signalisieren eine deutliche Schwäche", sagte der Analyst der Landesbank Baden-Württembe (LBBW), Sandro Pannagl. Auch habe der Margendruck für Unternehmen erneut zugenommen, da steigende Einkaufspreise nicht an die Kunden weitergereicht werden könnte.
| Zudem kommen neue Warnsignale vom angeschlagenen |
| Immobiliensektor. Nachdem ein möglicher Schuldentilgungsaufschub |
| des wankenden Immobilienentwicklers China Vanke für Schlagzeilen |
| sorgte, wurde nun auch die Veröffentlichung der Daten zu den |
| Immobilienverkäufen ausgesetzt. "Diese Entwicklungen |
| verdeutlichen die angespannte Situation und die Tiefe der |
| strukturellen Probleme auf Chinas Häusermarkt", sagte Pannagl. |
| Dadurch steige die Wahrscheinlichkeit, dass die Regierung in |
| Kürze neue Stützungsmaßnahmen für den Sektor verkünden werde. |
Bereits am Sonntag hatte der offizielle Einkaufsmanagerindex gezeigt, dass die Fabrikaktivität den achten Monat in Folge geschrumpft war. Die nachlassenden Neuaufträge aus dem Inland führten zu einem erneuten Stellenabbau und dem ersten Rückgang der Einkäufe seit Juni. Hersteller gaben an, dass höhere Metallpreise die Kosten in die Höhe trieben. Die Unternehmen zeigten sich für die kommenden zwölf Monate dennoch optimistisch. Investoren warten nun auf politische Signale von der Zentralen Wirtschaftskonferenz im Dezember.
(Bericht von Ellen Zhang, Ryan Woo, Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)