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02.12.2025 /10:57:48
FOKUS 1-Bilfinger peilt bis 2030 mehr Wachstum und höhere Marge an

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Umsatzwachstum verdoppeln, Spitzenmargen

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Hälfte des Wachstums durch Zukäufe geplant

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Boomender Rechenzentrenbau guter Markt für Bilfinger
 
(Neu: Details, Zitate)
Offenbach, 02. Dez (Reuters) - Der
Industriedienstleister Bilfinger <GBFG.DE> will in den kommenden
Jahren stärker wachsen und profitabler werden. Bis 2030 solle
der Umsatz jährlich um durchschnittlich acht bis zehn Prozent
zulegen und die operative Marge (Ebita-Marge) auf acht bis neun
Prozent steigen, teilte das Mannheimer Unternehmen am Dienstag
auf seinem Kapitalmarkttag in Offenbach mit. Das wäre ein
doppelt so hohes Erlöswachstum wie bisher, das Renditeziel
schraubt Bilfinger um zwei Prozentpunkte nach oben. Das Wachstum
soll sowohl aus eigener Kraft als auch durch Firmenzukäufe
erzielt werden. "Unsere Ambitionen bauen auf der starken
Performance der letzten Jahre auf, die durch die wachsende
Nachfrage unserer Kunden nach mehr Effizienz und Nachhaltigkeit
in volatilen Märkten getrieben wurde", sagte Vorstandschef
Thomas Schulz.

Die neuen Ziele gelten im Vergleich zum aktuellen Geschäftsjahr, in dem der MDax-Konzern 5,4 Milliarden Euro Umsatz und eine operative Marge von 5,5 Prozent erwartet. Mit der angepeilten Gewinnspanne von acht bis neun Prozent wolle Bilfinger künftig zu den profitabelsten Anbietern gehören, erklärte Finanzchef Matti Jäkel. Zum jährlichen Umsatzwachstum sollen Zukäufe im Schnitt rund vier Prozent beitragen. Weitere drei bis vier Prozent sollen aus einem steigenden Bedarf an Outsourcing und der Marktexpansion entstehen. Das Marktwachstum in den Kernindustrien wie Chemie, Energie und Pharma wird auf ein bis zwei Prozent geschätzt.

BOOM BEI RECHENZENTREN
Da der traditionelle Markt von Bilfinger wie die Sparten
Öl- und Gasförderung oder Chemieindustrie in den vergangenen
Jahren nur langsam expandierte, sucht der Spezialist für Bau und
Wartung von Industrie- und Energieanlagen zunehmend
Geschäftsmöglichkeiten auf angrenzenden Märkten. So ist der
zurzeit boomende Bau von Rechenzentren ein Wachstumsfeld, da die
energieintensiven Anlagen Technik zur Verwertung der Abwärme
brauchen. "Die Entwicklung der Datencenter-Industrie ist ein
guter Markt für uns", sagte Schulz. Das gelte auch für
Wasserstoff und andere Technologien zum Reduzieren des
CO2-Ausstoßes. "Da sind wir ein großer Mitspieler."
 
Mehr als bisher will Bilfinger passende Firmen
dazukaufen - davon soll etwa die Hälfte des angestrebten
Wachstums herrühren. Im Blick habe er dafür
Industriedienstleister, die in den angestammten Geschäftsfeldern
von Bilfinger tätig seien, sagte Schulz. Vor allem die Regionen
USA und Nahost seien interessant. In Europa schaue sich
Bilfinger nach kleineren Wettbewerbern um. "Es muss zu uns
passen", sagte Schulz. "Die Kolleginnen und Kollegen müssen zu
uns wollen, und es muss uns eine Möglichkeit geben, dass wir
mehr von unseren tollen Produkten verkaufen." Zur Finanzierung
kämen neben eigenen Mitteln bei Bedarf auch Kredite in Betracht,
sagte Finanzchef Jäkel. Theoretisch stünden dafür rund 600
Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung.
 
Die Dividendenpolitik mit einer Ausschüttungsquote von
40 bis 60 Prozent des bereinigten Jahresüberschusses behält das
Unternehmen bei. Nach dem Abschluss des laufenden
Aktienrückkaufs sei derzeit kein weiteres Programm geplant.

(Bericht von Ilona Wissenbach und Philipp Krach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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