| (Durchgehend neu) |
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| Russischer Präsident: Wichtiger Sieg |
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| Ukraine weist Darstellung zurück |
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| US-Gesandter auf dem Weg nach Moskau |
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| Kreml: Treffen mit |
| - von Guy Faulconbridge und Gleb Stolyarov |
| Moskau, 02. Dez (Reuters) - Kurz vor dem geplanten |
| Treffen mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff hat der |
| russische Präsident Wladimir Putin die Einnahme der strategisch |
| wichtigen Stadt Pokrowsk im Osten der Ukraine verkündet. Putin |
| erklärte in einer Videoansprache am Dienstag, die Eroberung sei |
| ein wichtiger Sieg, der Russland helfen werde, seine Kriegsziele |
| zu erreichen. Die Ukraine wies die Darstellung einer |
| vollständigen Einnahme zurück. Ukrainische Truppen hielten |
| weiterhin den nördlichen Teil der Stadt, teilte das ukrainische |
| Militär der Nachrichtenagentur Reuters mit. Zudem würden im |
| Süden der Stadt, wo russische Truppen die Oberhand hätten, |
| Angriffe ausgeführt. Unabhängig überprüft werden konnten die |
| Angaben beider Seiten zunächst nicht. |
Witkoff und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner wollten im Laufe des Tages in Moskau mit Putin zusammenkommen. Nach Angaben des Kreml soll dies nach 15.00 Uhr MEZ geschehen. Bei dem Treffen soll über ein mögliches Ende des Krieges in der Ukraine beraten werden, die Rahmenbedingungen dafür sind allerdings noch völlig unklar. Trump hat wiederholt erklärt, er wolle den Krieg beenden. Bisherige Bemühungen, darunter ein Gipfeltreffen mit Putin in Alaska im August, führten jedoch nicht zu Fortschritten. Die diplomatischen Bemühungen waren zuletzt durch einen vergangene Woche veröffentlichten US-Plan mit 28 Punkten erschwert worden.
Die Vorlage wurde von der Ukraine und der Europäischen Union abgelehnt, da darin aus ihrer Sicht lediglich die zentralen Forderungen Moskaus enthalten waren. Die Europäer legten daraufhin einen eigenen Friedensplan vor. Bei Gesprächen in Genf erklärten die USA und die Ukraine, sie hätten einen "aktualisierten und verfeinerten Friedensrahmen" geschaffen. Putin erklärte, es handle sich um Vorschläge, die "die Grundlage für zukünftige Vereinbarungen sein könnten".
Russland war im Februar 2022 in die Ukraine einmarschiert. Russische Streitkräfte kontrollieren derzeit mehr als 19 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets. Nach Angaben von US-Regierungsvertretern wurden in dem Krieg mehr als 1,2 Millionen Menschen getötet oder verletzt. Weder die Ukraine noch Russland legen ihre Verluste allerdings offen.
Zu den zentralen Forderungen Russlands gehören ein Verzicht der Ukraine auf eine Nato-Mitgliedschaft, eine Begrenzung der ukrainischen Armee sowie die Anerkennung der russischen Kontrolle über die Krim und weitere besetzte Gebiete. Die Ukraine lehnt dies als Kapitulation ab. Am Sonntag hatten sich Witkoff, Kushner und US-Außenminister Marco Rubio mit dem Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrates, Rustem Umerow, in der Nähe von Miami getroffen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte danach auf der Plattform X: "Wir teilen die Ansicht, dass der Krieg zu einem gerechten Ende gebracht werden muss." Er betonte zudem, die Ukraine gehe die Diplomatie "mit größter Ernsthaftigkeit" an und wolle weitere ausländische Partner in den Prozess einbeziehen. Russland warf er vor, vor dem Treffen zwischen den amerikanischen und russischen Regierungsvertretern "Desinformationskampagnen" gestartet zu haben.
(Mitarbeit: Andrew Osborn Bearbeitet von Alexander Ratz Redigiert von Christian Rüttger Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)