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02.12.2025 /12:00:00
Nagel baut auf Lösung im Haushaltsstreit in Frankreich

Frankfurt, 02. Dez (Reuters) - Bundesbank-Präsident Joachim Nagel setzt auf eine Lösung im Haushaltsstreit in Frankreich. Er sei sich sicher, die französische Politik sei sich am Ende ihrer Verantwortung bewusst, sagte Nagel in einem am Dienstag veröffentlichten Interview dem Magazin "Stern". Mit einem Hilfsprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) für das vergleichsweise stark verschuldete Land rechnet Nagel nicht. "Unser Werkzeugkasten enthält Instrumente dafür, wenn die Wirkung geldpolitischer Maßnahmen im Euroraum gefährdet ist, aber nicht dafür, Haushaltsprobleme in welchem Land auch immer zu lösen."

Die EZB hat mit dem Transmission Protection Instrument (TPI) ein Notprogramm in der Hinterhand, mit dem sie theoretisch unbegrenzt Staatsanleihen eines in Bedrängnis geratenen Euro-Landes kaufen kann. Bedingung dafür ist aber, dass dieser Staat unter einer ungerechtfertigten Verschärfung seiner Finanzierungsbedingungen leidet und der Anstieg der Renditen ungeordnet erfolgt, beispielsweise wegen heftiger Turbulenzen an den Börsen. "Ich finde, die Märkte haben sehr besonnen reagiert", sagte Nagel.

Nagel rechnet damit, dass die Inflationsrate im Euroraum in nächster Zeit um die EZB-Zielmarke herum schwanken wird. "Unser Ziel ist eine Inflationsrate von zwei Prozent in der mittleren Frist", sagte er. "Die haben wir praktisch erreicht, und auch in nächster Zeit wird die Inflationsrate um diesen Wert pendeln." Im November lag die Teuerung bei 2,2 Prozent nach 2,1 Prozent im Oktober.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Ralf Banser Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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