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02.12.2025 /13:39:04
Mieterbund-Analyse für Berlin und Ulm: Mietpreisbremse wird systematisch umgangen

Berlin, 02. Dez (Reuters) - Die angebotenen Mieten bei Wohnungsinseraten verstoßen einer Untersuchung zufolge sehr oft gegen staatliche Vorgaben. Der Mieterbund hat zwischen Mai 2024 und Oktober 2025 mehr als 20.000 Online-Inserate für Berlin und Ulm ausgewertet. In der Hauptstadt hätten 46 Prozent der Angebote im Wohnungsbestand gegen die Mietpreisbremse verstoßen, fast ein Drittel habe sogar die Grenze der sogenannten Mietpreisüberhöhung oder des Mietwuchers überschritten, so der Verein. In Ulm standen 70 Prozent der Angebote im Widerspruch zur Mietpreisbremse, fast die Hälfte seien Überhöhung oder Mietwucher.

Der Mietpreisbremse zufolge dürfen in angespannten Wohngebieten Angebotspreise eigentlich nicht mehr als zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Neubauten ab Oktober 2014 sind dabei ausgenommen. Oberhalb von 20 Prozent wird von einer Mietpreisüberhöhung gesprochen, bei mehr als 50 Prozent von Mietwucher.

Die Ergebnisse seien alarmierend, teilte der Mieterbund in Berlin mit. Die Mietpreisbremse werde systematisch umgangen. Hier seien empfindlichere Strafen nötig. Bei Angeboten für möblierte Wohnungen in Berlin liege der Anteil der Verstöße bei 69 Prozent, bei mehr als einem Drittel sei es Mietwucher. Mehr als jede fünfte Wohnung wurde in der Hauptstadt möbliert angeboten, sie sind dann in der Regel deutlich teurer.

(Bericht von Christian Krämer. Redigiert von Hans Busemann Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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