02. Dez (Reuters) - Im Folgenden erhalten Sie eine Übersicht über die absehbaren TOP-THEMEN des morgigen Tages aus den Ressorts Politik, Wirtschaft und Finanzmärkte. (Stand: 23.00 Uhr)
FRANKREICH/CHINA - Der französische Präsident Emmanuel Macron beginnt seinen vierten Staatsbesuch in China. Bei der bis zum 5. Dezember dauernden Reise nach Peking und in die Provinz Sichuan will er sich für einen besseren Zugang zu chinesischer Technologie und den Märkten des Landes einsetzen. Der Besuch findet zu einer Zeit statt, in der Europa einen härteren Kurs gegenüber China erwägt. Zuletzt hatten sich die Spannungen zwischen China und Europa verschärft, da billige chinesische Exporte, insbesondere im Stahlsektor, die europäische Industrie belasten. Bundeskanzler Friedrich Merz und der britische Premierminister Keir Starmer sollen im kommenden Jahr die Volksrepublik besuchen.
DEUTSCHLAND/DAX - Die Deutsche Börse überprüft zum letzten Mal in diesem Jahr die Zusammensetzung ihrer Aktienindizes. Im Leitindex Dax <.GDAXI> werden keine Änderungen erwartet. Die Börsenneulinge aus dem Herbst dürften jeweils in einen Index aufgenommen werden: Die Abspaltungen TKMS <TKMS.DE> (von Thyssenkrupp) und Aumovio <AMV0n.DE> (von Continental) gelten als sichere Aufsteiger in den Nebenwerteindex MDax <.MDAXI>. Gerresheimer <GXIG.DE> und HelloFresh <HFGG.DE> müssten dafür wohl weichen. Für Ottobock <OBCK.DE> dürfte es auf jeden Fall für den SDax <.SDAXI> reichen.
EZB/LAGARDE - EZB-Präsidentin Christine Lagarde steht in Brüssel im Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments Rede und Antwort zur Geldpolitik. Investoren erhoffen sich von der turnusmäßigen Befragung Aufschluss über den weiteren Zinskurs. Zuletzt hatte Lagarde betont, die Geldpolitik befinde sich in einer guten Position. Am Finanzmarkt wird die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung auf der nächsten geldpolitischen EZB-Sitzung am 18. Dezember lediglich auf knapp zwei Prozent taxiert. Die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Zinspause wird mit über 98 Prozent veranschlagt.
NATO/AUSSENMINISTER - Die 32 Nato-Außenminister kommen zu Beratungen in Brüssel zusammen. Im Vordergrund steht das Ringen um einen Friedensplan für die Ukraine. Russland besteht für die Aufnahme von Verhandlungen auf weitreichenden Forderungen, während der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach einer Waffenruhe zu sofortigen Gesprächen bereit ist. In Brüssel erwartet wird auch der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha. Seine Teilnahme abgesagt hat US-Chefdiplomat Marco Rubio.
DEUTSCHLAND/VERTEIDIGUNG - Auf dem Fliegerhorst Schönewalde/Holzdorf in Sachsen-Anhalt geht die erste Stufe des neuen Luftverteidigungssystems Arrow 3 in Betrieb. Das aus Israel stammende System soll eine Lücke in der deutschen Luftverteidigung schließen und anfliegende Raketen in großer Höhe außerhalb der Erdatmosphäre zerstören können. Die Beschaffung ist eine Reaktion auf die Bedrohung durch Russland. Bis 2030 soll das System vollständig einsatzbereit sein. Die Bundeswehr verfügt damit erstmals über die Fähigkeit zur Frühwarnung und zur Bekämpfung von anfliegenden ballistischen Flugkörpern.
DEUTSCHLAND/TARIFE - In Berlin beginnen die Tarifverhandlungen für etwa 1,2 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder. Die Gewerkschaften Verdi und der Beamtenbund fordern bei einer Laufzeit von einem Jahr sieben Prozent mehr, mindestens aber 300 Euro monatlich. Ein Ergebnis soll auf rund 1,3 Millionen Beamte und eine Million Pensionäre übertragen werden. Die Länder haben dies als überzogen und unannehmbar zurückgewiesen. Eine Einigung vor der dritten Gesprächsrunde Mitte Februar gilt als unwahrscheinlich. Für die Beschäftigten von Bund und Kommunen war im April 2025 eine zweistufige Lohnerhöhung um 5,8 Prozent über 27 Monate vereinbart worden.
EU/CHINA/HANDEL - EU-Industriekommissar Stéphane Séjourné will ein Paket zur wirtschaftlichen Sicherheit vorstellen. Es umfasst eine neue Sicherheitsdoktrin sowie den Plan ResourceEU, mit dem die Abhängigkeit der Union von China bei wichtigen Rohstoffen verringert werden soll.
EU/FINANZAUFSICHT - Die EU-Kommission will am Mittag einen Vorschlag vorlegen, nach dem die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde Esma die direkte Aufsicht über die größten Finanzunternehmen der EU bekommen soll. Ausgewählt werden soll etwa auf Basis von Größe, grenzüberschreitenden Tätigkeiten oder systemischer Bedeutung. Zu den betroffenen Unternehmen zählen unter anderen Handelsplattformen und Vermögensverwalter.
SALESFORCE <CRM.N> - Bei den Quartalszahlen des SAP <SAPG.DE>-Rivalen richten Anleger ihre Aufmerksamkeit auf das KI-Geschäft. Wegen der anziehenden Nachfrage in diesem Bereich hatte Salesforce vor einigen Wochen die mittelfristigen Wachstumsziele angehoben. Für das abgelaufene Vierteljahr hat Salesforce einen Umsatz von gut zehn Milliarden Dollar in Aussicht gestellt.
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