Nachricht


02.12.2025 /11:14:34
Inflation im Euroraum steigt im November auf 2,2 Prozent

Frankfurt, 02. Dez (Reuters) - Die Inflation in der Euro-Zone steigt überraschend im November leicht an und verbleibt damit oberhalb der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB). Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im Euroraum um durchschnittlich 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Dienstag in einer ersten Schätzung mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten hingegen damit gerechnet, dass die Teuerung im November wie im Oktober bei 2,1 Prozent liegt. Die EZB strebt für die 20-Länder-Gemeinschaft eine Inflation von 2,0 Prozent an. Dieses Niveau erachtet sie als optimal für die Wirtschaft im Währungsraum.

Die EZB hält schon seit drei Sitzungen ihren Einlagesatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder bei der Notenbank erhalten, konstant bei 2,0 Prozent. Über den Einlagesatz steuert sie maßgeblich ihre Geldpolitik. Derzeit diskutieren die Euro-Wächter, ob noch weitere Lockerungsschritte erforderlich sind, da das Preiswachstum im nächsten Jahr Ökonomen zufolge voraussichtlich unter das Inflationsziel von zwei Prozent fallen wird. Die meisten Währungshüter argumentieren jedoch, dass keine Lockerungen erforderlich sind. Prognosen zeigten, dass die Inflation 2027 wieder auf das Zielniveau zurückkehren werde.

An den Finanzmärkten wird aktuell eine Zinssenkung der EZB bei der nächsten geldpolitischen Sitzung am 18. Dezember nur auf unter zwei Prozent taxiert. Auf dem Zinstreffen werden den Euro-Wächtern neue Inflations- und Konjunkturprognosen der Notenbank-Volkswirte vorliegen, die auch eine erste Schätzung für das Jahr 2028 enthalten. Diese vierteljährlichen Projektionen liefern dem EZB-Rat stets eine wichtige Orientierung für seine Zinsentscheidungen.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Ralf Banser Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.