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Amsterdam, 03. Dez (Reuters) - Der niederländische Wirtschaftsminister Vincent Karremans hat einen für Dezember geplanten Besuch in China abgesagt. Als Grund nannte er am Dienstag in einem Brief an das Parlament Terminschwierigkeiten. Hintergrund ist der Streit um den Chip-Hersteller Nexperia, der zu Lieferkettenproblemen in der Automobilindustrie geführt hat. Er habe jedoch mit dem chinesischen Handelsminister vereinbart, bei Bedarf kurzfristig für Gespräche zur Verfügung zu stehen, schrieb Karremans. Der Vorgang steht im Kontext der wachsenden Sorge in Europa über die wirtschaftliche Abhängigkeit von China und Sicherheitsrisiken bei Schlüsseltechnologien. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz plant für Anfang nächsten Jahres eine Reise nach China.
Die niederländische Regierung hatte am 30. September die Kontrolle über Nexperia übernommen. Damit sollte verhindert werden, dass das damalige Management die Verlagerung des Betriebs nach China vorantreibt. Karremans zufolge stellte dies eine Bedrohung für die wirtschaftliche Sicherheit Europas dar. China reagierte darauf mit einer Beschränkung der Exporte von Chips des Unternehmens. Die chinesische Muttergesellschaft von Nexperia, Wingtech, hat gegen die staatliche Intervention Berufung eingelegt. Karremans wird sich am Donnerstag im Parlament zu dem Thema äußern.
(Bericht von Toby Sterling. Geschrieben von Isabelle Noack. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)