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03.12.2025 /10:57:13
FOKUS 1-Airbus verabschiedet sich nach Rumpf-Panne von Auslieferungsziel

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Statt 820 sollen nun nur noch 790 Flugzeuge ausgeliefert werden



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Finanzziele bestätigt

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Rumpfteile eines Zulieferers sind fehlerhaft
 
(Neu: Details, Hintergrund)
München, 03. Dez (Reuters) - Airbus <AIR.PA> <AIRG.DE>
verabschiedet sich angesichts der jüngsten Panne bei Rumpfteilen
für seinen Bestseller A320 von seinem Auslieferungsziel für das
laufende Jahr. Der weltgrößte Flugzeugbauer rechnet nun damit,
nur noch 790 Flugzeuge an die Kunden zu übergeben. Bislang hatte
Airbus mit 820 Maschinen gerechnet. Der Grund dafür seien die
kürzlich aufgetauchten Qualitätsprobleme bei einem Zulieferer
von Rumpfteilen für die A320-Baureihe, teilte das Unternehmen am
Mittwoch mit.
An seinen finanziellen Zielen für das laufende Jahr hält
der Boeing <BA.N>-Rivale trotz der Panne fest: einem bereinigten
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von rund 7,0 Milliarden
Euro und einem operativen Mittelzufluss (Free Cash-flow) vor
Kundenfinanzierungen von rund 4,5 Milliarden Euro. Die
Airbus-Aktien legten am Mittwoch 2,7 Prozent zu.
 
Bei den betroffenen Teilen stimmt die Stärke des Metalls
nicht, wie aus einer Präsentation hervorgeht, in die Reuters
Einblick erhielt. Die Airbus-Ingenieure müssten deswegen
insgesamt 628 Flugzeuge genau unter die Lupe nehmen, darunter
168 Maschinen, die bereits bei den Kunden in Betrieb seien,
heißt es in einer Präsentation für Kunden. Der Rest befindet
sich noch in den Airbus-Produktionsstätten. Branchenkreisen
zufolge hätten von den Maschinen, die nun auf den Prüfstand
müssen, 100 noch in diesem Jahr ausgeliefert werden sollen. Ein
Airbus-Sprecher bestätigte, dass unter den Maschinen, die nun
überprüft werden müssen, sowohl Flugzeuge im Produktionsprozess
als auch in Kundenhand sind. Details nannte er nicht. Über die
Zahl der betroffenen Flugzeuge hatte zunächst Bloomberg
berichtet.
 
Ein Insider bei einer Fluggesellschaft sagte, die
Inspektion der Maschinen sei nach wenigen Stunden erledigt.
Sollten dabei Schäden gefunden werden, dürfte es länger dauern.
Einem Bericht des "Air Current" zufolge könnte sich eine
Reparatur über drei bis fünf Wochen hinziehen. Reuters hatte am
Montag zuerst über die Probleme mit den Rumpfteilen berichtet.
 
Airbus-Chef Guillaume Faury hatte bereits am Dienstag
angekündigt, dass das Auslieferungsziel wegen der Rumpf-Panne
nicht mehr zu halten ist. Bereits im November seien erste
Effekte dessen erkennbar. Am Freitag legt das Unternehmen seine
Zahlen für November vor. Branchenkreisen zufolge wurden im
abgelaufenen Monat 72 Flugzeuge an die Kunden übergeben, weniger
als ursprünglich erwartet. Das ursprüngliche Auslieferungsziel
galt allerdings schon zuvor als ambitioniert. Um die Zielmarke
im Gesamtjahr zu schaffen, hätte das Unternehmen allein im
Dezember mehr als 160 Maschinen an die Kunden übergeben müssen,
das wäre ein Rekord gewesen.
 
Für Airbus sind die Probleme mit den Rumpfteilen bereits
die dritte schlechte Nachricht binnen weniger Tage. Erst am
Wochenende hatte das Unternehmen rund 6000 A320-Flugzeuge für
ein Softwareupdate zurückgerufen. Auslöser waren
Steuerungsprobleme und ein unbeabsichtigter Höhenverlust bei
einem JetBlue-Flug am 30. Oktober, bei dem zehn Passagiere
verletzt wurden. Kurz zuvor hatte das Unternehmen den Betrieb
einiger mit Triebwerken von Pratt & Whitney ausgestatteter
Flugzeuge bei extremer Kälte eingeschränkt.

(Bericht von Tim Hepher, geschrieben von Christina Amann und Alexander Hübner, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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