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| Zinsspekulationen drücken Dollar - Bitcoin gefragt |
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| Dämpfer für Friedensabkommen im Ukraine-Krieg stützt Öl |
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| American Eagle nach Prognoseanhebung im Höhenflug |
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| Hürde für Übernahme von Spirit AeroSystems drückt Boeing |
| (Neu: Schlusskurse, Microsoft-Stellungnahme) |
| Frankfurt/Berlin, 03. Dez (Reuters) - Nach einem |
| unruhigen Handelsstart hat die Wall Street am Mittwoch im Plus |
| geschlossen. Der US-Standardwerteindex Dow Jones gewann |
| 0,9 Prozent auf 47.883 Punkte. Der technologielastige |
| Nasdaq <.IXIC> rückte 0,2 Prozent auf 23.454 Zähler vor und der |
| breit gefasste S&P 500 <.SPX> legte 0,3 Prozent auf 6850 Stellen |
| zu. Im früheren Handelsverlauf hatten die drei Börsenbarometer |
| zwischen 0,2 und 0,6 Prozent eingebüßt. |
Die Börsianer versuchten, eine Reihe wichtiger US-Wirtschaftszahlen zu interpretieren. Die Industrieproduktion legte im September leicht zu, während die Importpreise im selben Monat auf dem Wert des Vormonats verharrten. Im November beschleunigten die Dienstleister ihr Wachstum. Zugleich bauten die US-Unternehmen im vergangenen Monat überraschend Stellen ab. "Der dritte Rückgang der ADP-Beschäftigtenzahlen im Privatsektor innerhalb von vier Monaten könnte eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche besiegeln", sagte Sal Guatieri, Ökonom beim Finanzdienstleister BMO. Die Währungshüter versuchen, mit straffer Geldpolitik die Inflation einzudämmen, ohne den Konjunkturmotor abzuwürgen.
Andere Experten mahnten zur Vorsicht. "Neben den unsicheren makroökonomischen Perspektiven dürfte hier auch immer mehr die zweite, unschöne Seite der Medaille des Einzugs der Künstlichen Intelligenz in das Arbeitsleben zum Vorschein kommen", sagte Christine Romar vom Broker CMC Markets. "Denn was auf der einen Seite die Gewinne der entsprechenden Unternehmen in die Höhe treibt, könnte vielen Menschen in fast allen Unternehmen ihren Job kosten, die dann als Konsumenten erst einmal wegfielen."
Die Zinswetten der Anleger drückten den Dollar-Index <.DXY> um 0,4 Prozent nach unten und stützten zugleich den Bitcoin <BTC=>, der um 1,5 Prozent auf 93.032 Dollar zulegte. Am Rohstoffmarkt zogen unterdessen die Ölpreise <CLc1> um bis zu 0,8 Prozent an. Bei den Gesprächen von US-Gesandten mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sind nach Angaben des Kreml keine Kompromisse für ein mögliches Friedensabkommen gefunden worden. Sollte der Krieg beendet werden, rechnen Experten mit dem Abbau von Sanktionen und mit mehr russischem Öl auf den Weltmärkten.
Für Gesprächsstoff bei den Einzelwerten sorgte unter anderem der Kurssprung von 15,1 Prozent bei American Eagle <AEO.N>. Der Modekonzern hat seine Umsatzprognose für das laufende Quartal angehoben.
Gefragt waren auch die Titel von Bristol Myers Squibb <BMY.N>, die um 5,6 Prozent zulegten. Der Pharmakonzern kündigte an, die Aufnahme von Patienten in eine zulassungsrelevante Studie zu seinem Präparat Cobenfy fortzusetzen. Das Mittel ist bereits zur Behandlung von Schizophrenie zugelassen und wird nun bei Psychosen im Zusammenhang mit der Alzheimer-Krankheit erprobt. Zuvor waren bei einer Überprüfung Unregelmäßigkeiten an einigen Studienstandorten festgestellt worden.
Marvell <MRVL.O> kletterten um 7,9 Prozent. Der Chiphersteller will das Halbleiter-Startup Celestial AI übernehmen und sich damit Zugang zu einer wichtigen neuen Technologie für KI-Chips und Speicher für Rechenzentren verschaffen. Zugleich gab Marvell eine optimistische Prognose für 2026 ab.
Um 1,4 Prozent nach unten ging es hingegen bei Boeing <BA.N>. Der Flugzeugbauer muss nach dem Willen der US-Wettbewerbsbehörde FTC im Zuge der geplanten Übernahme des Zulieferers Spirit AeroSystems <SPR.N> Firmenanteile verkaufen. Die Spirit-Aktien legten um 5,2 Prozent zu.
Aus den Depots flogen auch die Aktien von Microsoft <MSFT.O>, die 2,5 Prozent einbüßten. Der US-Softwarekonzern hat einem Medienbericht zufolge wegen schleppender Nachfrage die Wachstumsziele für den Verkauf einiger Produkte aus dem Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) gesenkt. Microsoft wies den Bericht noch im Handelsverlauf zurück: "Die Gesamtverkaufsquoten für KI-Produkte wurden nicht gesenkt", teilte ein Sprecher mit.
(Bericht von Sanne Schimanski Bearbeitet von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)