Brüssel, 04. Dez (Reuters) - Die Europäische Kommission prüft auf einen Antrag von Volkswagen <VOWG.DE> hin eine Änderung des Strafzolls auf Elektroauto-Importe der spanischen Konzerntochter Seat aus China. Von VW sei der Vorschlag gekommen, den seit Oktober 2024 geltenden Zoll von 20,7 Prozent durch einen Mindestimportpreis zu ersetzen, ging am Donnerstag aus dem Amtsblatt der Europäischen Union hervor. Dabei geht es um in China gefertigte Elektro-SUV Tavascan. Seat hatte den Zoll als existenzielle Bedrohung für die Marke bezeichnet. Der Autobauer war für eine Stellungnahme nicht unmittelbar zu erreichen.
Die EU-Kommission hatte sich im April grundsätzlich mit China darauf verständigt, anstelle von Zöllen Mindestpreise für in China hergestellte E-Autos zu prüfen. Die Zölle der EU waren eingeführt worden, um unfaire Wettbewerbsvorteile chinesischer Hersteller aufgrund staatlicher Subventionen in China auszugleichen. Doch die Regel trifft auch Fahrzeuge europäischer Hersteller, die in China hergestellt und nach Europa exportiert werden. Die EU erklärte im Frühjahr, Mindestpreise müssten ebenso wirksam und durchsetzbar sein wie Zölle.
(Bericht von Philip Blenkinsop und Rachel More; geschrieben von Ilona Wissenbach. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)