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04.12.2025 /07:00:07
Weimer: Deutschland sollte auf ESC-Teilnahme bei Ausschluss Israels verzichten

Berlin, 04. Dez (Reuters) - Kulturstaatsminister Wolfram Weimer plädiert dafür, dass Deutschland nicht am Eurovision Song Contest (ESC) teilnimmt, wenn Israel ausgeschlossen wird. "Sollte die EBU entscheiden, dass Israel nicht teilnehmen darf, sollte Deutschland auf eine Teilnahme verzichten", sagte Weimer der Nachrichtenagentur Reuters in Anspielung auf die Europäische Rundfunkunion (EBU) als Organisatorin des ESC. Sie soll am Donnerstag über einen möglichen Ausschluss Israels von dem Musikwettbewerb beraten. "Israel gehört in den Eurovision Song Contest", sagte er. "Den ESC ohne Israel darf es nicht geben."

Der ESC sei ein völkerverbindendes Highlight, ein musikalisches Großereignis der europäischen Vielfalt und des kulturellen Austauschs. "Deshalb ist es bestürzend zu sehen, dass Künstlerinnen und Künstler in Europa ausgegrenzt werden, alleine weil sie Israelis, weil sie Juden sind", sagte der Kulturstaatsminister. "Dies widerspricht den europäischen Grundwerten und der Freiheit der Kunst zutiefst." Er habe deshalb beim jüngsten Treffen der europäischen Kultur- und Medienminister in Brüssel das Thema "Kulturelle Freiheit in Europa" auf die Tagesordnung setzen lassen und sich in der folgenden Debatte sehr klar gegen Antisemitismus positioniert. "Es bleibt wichtig, dieses Problem mit klarer Haltung zu adressieren", sagte Weimer. "Zahlreiche weitere Mitgliedstaaten und auch die Europäische Kommission haben hierbei ausdrücklich ihre Unterstützung bekundet", fügte er hinzu. "Ich hoffe sehr, dass dieses europäische Wertefundament auch bei der anstehenden Sitzung der EBU Beachtung findet."

Die öffentlich-rechtlichen TV-Sender aus Slowenien, Irland, Spanien und den Niederlanden hatten vor der Sitzung mit einem Rückzug von der Veranstaltung gedroht, sollte Israel am Wettbewerb 2026 teilnehmen. Die Sender begründen ihre Haltung mit der hohen Zahl palästinensischer Opfer im Gaza-Krieg durch das Vorgehen der israelischen Armee.

(Bericht von Andreas Rinke Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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