Berlin/Paris, 04. Dez (Reuters) - Die Verteidigungsminister Deutschlands, Frankreichs und Spaniens wollen sich einem Insider zufolge am 11. Dezember treffen, um über die Zukunft des europäischen Kampfjet-Projekts Future Combat Air System (FCAS) zu beraten. Das FCAS droht an industriellen Streitigkeiten zwischen dem europäischen Luftfahrtkonzern Airbus <AIR.PA> und dem französischen Kampfjet-Hersteller Dassault Aviation <AM.PA> zu scheitern, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzler Friedrich Merz hatten das Thema im vergangenen Monat besprochen und ihre Minister gebeten, zu vermitteln.
Kern des Streits ist die Machtverteilung bei dem 100-Milliarden-Euro-Vorhaben, das bis 2040 ein Kampfflugzeug mit begleitenden Drohnen liefern soll. Deutschen Quellen zufolge will Dassault 80 Prozent der Kontrolle, was der französische Konzern bestreitet. Airbus, der die Interessen Deutschlands und Spaniens vertritt, pocht auf die bisherigen Führungsstrukturen. Das seit mehr als acht Jahren geplante FCAS-Projekt konkurriert mit dem britisch-italienisch-japanischen Global Combat Air Programme (GCAP).
(Bericht von Sabine Siebold, Tim Hepher, Florence Loeve und Madeline Chambers. Geschrieben von Isabelle Noack. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)