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04.12.2025 /13:18:07
EXKLUSIV-Insider: China demonstriert Stärke mit massiver Flottenpräsenz in Ostasien

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Insider: China zieht über 100 Schiffe in Küstenmeeren zusammen



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Bisher größte maritime Machtdemonstration

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Spannungen mit Japan wegen Taiwan-Äußerungen

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Insider: Nahe Taiwan aber nicht mehr Schiffe als üblich
 
- von Yimou Lee und Ben Blanchard
Taipeh/Peking/Tokio, 04. Dez (Reuters) - China
demonstriert Insidern zufolge mit einem nie dagewesenen Aufgebot
an Schiffen von Seestreitkräften und Küstenwache seine Stärke in
den Meeren Ostasiens. Bei den Militärübungen operierten seit
Mitte November zeitweise mehr als 100 Schiffe, wie die
Nachrichtenagentur Reuters von vier Personen aus
Sicherheitskreisen und aus Geheimdienstberichten in der Region
erfuhr. Die Manöver übertreffen demnach eine ähnlich massive
Flottenpräsenz im Dezember vergangenen Jahres. Damals hatte der
von China als abtrünnige Provinz angesehene Inselstaat Taiwan
den Insidern zufolge seine Alarmstufe erhöht. Eine Eskalation
hätte auch für die mit Ostasien eng verflochtene deutsche
Wirtschaft erhebliche Konsequenzen, hatte zuletzt das Mercator
Institut für Chinastudien (Merics) gewarnt.

Wegen des Dauerkonflikts zwischen der Volksrepublik China und dem demokratisch regierten Taiwan stiegen zuletzt auch die Spannungen zwischen China und Japan. Die neue japanische Premierministerin Sanae Takaichi hatte im November erklärt, ein hypothetischer chinesischer Angriff auf Taiwan könne eine militärische Reaktion Japans auslösen. Verärgert hatte sich die Regierung in Peking auch darüber gezeigt, dass der taiwanische Präsident Lai Ching-te im November eine Erhöhung des Verteidigungsbudgets um umgerechnet 40 Milliarden Dollar angekündigt hatte.

Peking hatte Mitte November wegen Takaichis Äußerungen den japanischen Botschafter einbestellt und den nun vorliegenden Informationen zufolge die Zahl seiner Schiffe in den Meeren vor der chinesischen Küste erhöht. Militärische und paramilitärische Verbände operieren den Angaben zufolge im südlichen Teil des Gelben Meeres zwischen China und der koreanischen Halbinsel, im Ostchinesischen Meer zwischen China, Taiwan und Japan, im Südchinesischen Meer mit Anrainern wie Taiwan und den Philippinen sowie im Pazifischen Ozean. Die Zahl dieser Schiffe belief sich in der ersten Wochenhälfte zeitweise auf mehr als 100 und an diesem Donnerstag auf mehr als 90, wie aus von Reuters eingesehenen Geheimdienstberichten hervorgeht. Die chinesischen Ministerien für Verteidigung und Äußeres sowie die für Taiwan zuständige Behörde reagierten nicht auf Anfragen dazu.

TAIWAN: BEOBACHTEN LAGE PERMANENT

Der Generaldirektor des taiwanischen Nationalen Sicherheitsbüros, Tsai Ming-yen, sagte am Mittwoch, gegen Jahresende unternehme China üblicherweise die umfangreichsten Militärübungen. China habe vier Marineverbände im Westpazifik im Einsatz, die von Taiwan beobachtet würden. Eine Sprecherin des Präsidialamtes in Taipeh teilte mit, man habe die Lage vollständig und fortlaufend im Blick und könne die nationale Sicherheit gewährleisten. Taiwan werde weiter eng mit internationalen Partnern zusammenarbeiten, um einseitige Aktionen abzuschrecken. Der militärisch stärkste Unterstützer Taiwans sind die USA.

Eine der von Reuters befragten Personen sagte, einige der chinesischen Schiffe hätten zusammen mit Kampfflugzeugen Scheinangriffe auf ausländische Schiffe unternommen. Zudem seien Sperroperationen geübt worden, die darauf abzielten, im Konfliktfall ausländische Kräfte an der Entsendung von Verstärkung zu hindern. Zwei weitere Insider sagten, die Länder der Region verfolgten die Entwicklung genau, sähen aber bisher keine nennenswerten Risiken. "Das ist ein großer Ausflug", spottete einer der Insider. "Aber anscheinend nur Routineübungen." Die Zahl der chinesischen Schiffe in der Nähe Taiwans sei nicht signifikant gestiegen, sagte ein anderer Insider. Dies geht auch aus den von Reuters eingesehenen Geheimdienstberichten hervor. Chinas letzte namentlich bekannte Kriegssimulation um Taiwan fand im April unter dem Namen "Strait Thunder-2025" statt.

(Bericht von Yimou Lee und Ben Blanchard; unter Mitarbeit des Reuters-Büros Peking und von Tim Kelly in Tokio, geschrieben von Jörn Poltz, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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