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04.12.2025 /11:13:46
Insider: Chinas Staatsbanken greifen in den Devisenmarkt ein

04. Dez (Reuters) - Chinas große Staatsbanken haben Insidern zufolge in dieser Woche in ungewöhnlich starkem Maße in den Devisenmarkt eingegriffen, um den Höhenflug der Landeswährung Yuan zu bremsen. Die Institute hätten auf dem heimischen Markt Dollar gekauft und diese Bestände anders als üblich behalten, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen am Donnerstag der Nachrichtenagentur. Der Kurs der chinesischen Währung war in dieser Woche auf ein 14-Monats-Hoch geklettert. Die Interventionen der Staatsbanken gelten als Versuch, den Anstieg zu dämpfen.

Anders als bei ihrer üblichen Strategie hätten die Banken die Dollar-Bestände nicht in den sogenannten Swap-Markt weitergereicht, der eigentlich der Absicherung gegen Wechselkursrisiken und dem Zugang zu günstigerer Finanzierung in Fremdwährung dient, hieß es in Marktkreisen. Damit würden offenbar gezielt die Dollar-Liquidität verknappt und Wetten auf einen weiter steigenden Yuan verteuert. "Mit den Maßnahmen der Staatsbanken soll das Tempo der Yuan-Aufwertung gedrosselt, der Aufwärtstrend aber nicht umgekehrt werden", sagte einer der Insider. Alle wollten anonym bleiben, da sie nicht befugt seien, öffentlich über das Thema zu sprechen.

Die chinesische Währung hat in diesem Jahr bislang rund 3,3 Prozent zum Dollar zugelegt und steuert damit auf den größten Jahresgewinn seit dem Pandemie-Jahr 2020 zu. Die Aufwertung der staatlich eng gesteuerten Währung wurde durch die wiederholt über den Markterwartungen liegende Festsetzung des täglichen Referenzkurses durch die Notenbank begünstigt. Die Interventionen schürten jedoch Spekulationen, dass eine allmähliche Aufwertung angestrebt werde. Damit solle ein Ansturm von Exporteuren auf den Yuan vermieden und Stabilität für eine stärkere internationale Nutzung der Währung signalisiert werden. Eine Stellungnahme der chinesischen Zentralbank lag zunächst nicht vor.

(Bericht von Reuters-Büros, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Christian Rüttger - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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