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04.12.2025 /11:47:10
Österreichs Haushalte sparen Rekordsumme und setzen auf Wertpapiere

Wien, 04. Dez (Reuters) - Österreichs private Haushalte haben im vergangenen Jahr so viel Geld gespart und angelegt wie nie zuvor. Die sogenannte Geldvermögensbildung erreichte 2024 den Rekordwert von 29,5 Milliarden Euro, wie die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) am Donnerstag mitteilte. Das gesamte Finanzvermögen lag Ende Juni 2025 bei 936,7 Milliarden Euro. Als Gründe für die hohe Sparneigung nannten die Notenbank-Experten eine Sparquote von 11,7 Prozent, ein vorsichtiges Konsumverhalten sowie geringere Investitionen etwa in Immobilien. Das verfügbare Einkommen sei 2024 deutlich stärker gestiegen als die Konsumausgaben, hieß es weiter.

Seit dem Jahr 2020 ist laut OeNB zudem ein klarer Trend zu Wertpapieranlagen zu beobachten. Deren Bestand sei seither um 50 Prozent auf den historischen Höchststand von 197,3 Milliarden Euro gewachsen. Ihr Anteil am gesamten Geldvermögen stieg von 17 auf 21 Prozent. Die Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) führte dabei zu deutlichen Umschichtungen. Mit den steigenden Zinsen bauten die Haushalte zunächst gebundene Einlagen auf. Mit den jüngsten Zinssenkungen verlieren diese jedoch wieder an Attraktivität. Seit April 2024 erfreut sich zudem der neu eingeführte Bundesschatzschein großer Beliebtheit, in den die Haushalte bislang 4,2 Milliarden Euro investierten.

Die Verschuldung der Haushalte ging seit 2022 leicht zurück. Im zweiten Quartal 2025 wurde jedoch erstmals seit Mitte 2023 wieder ein leichtes Kreditwachstum verzeichnet. Insgesamt belief sich die Verschuldung im Juni 2025 auf 216,7 Milliarden Euro. Im Verhältnis zum Finanzvermögen liegt die Schuldenquote mit 23 Prozent unter dem Durchschnitt des Euro-Raums von 26 Prozent.

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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