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04.12.2025 /12:22:47
Russland will mehr Waren aus Indien importieren

Neu-Delhi, 04. Dez (Reuters) - Indien und Russland wollen ihren Handel ausbauen. Der bilaterale Warenaustausch soll bis 2030 auf 100 Milliarden Dollar wachsen, wie Regierungsmitglieder am Donnerstag wenige Stunden vor der Ankunft des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem Staatsbesuch bei einer Wirtschaftskonferenz in Neu-Delhi sagten. Seit 2021 ist das Handelsvolumen von rund 13 Milliarden Dollar auf fast 69 Milliarden Dollar im Finanzjahr 2024/25 gestiegen. Dieses kräftige Wachstum geht allerdings fast ausschließlich auf indische Energieimporte zurück. Das bevölkerungsreichste Land kauft etwa verstärkt Öl, nachdem die westlichen Länder nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 Sanktionen erlassen hatten.

Russland wolle gezielt mehr indische Waren importieren, um die Handelsbilanz ausgeglichener zu gestalten, kündigte der stellvertretende Kreml-Stabschef Maxim Oreschkin auf der Wirtschaftskonferenz an. "Wir wollen deren Einkauf deutlich erhöhen", betonte er. Dies sei keine kurzfristige Sache, sondern eine "strategische Entscheidung bei der Entwicklung der Beziehungen". Derzeit liege der Anteil Indiens an den russischen Importen bei unter zwei Prozent. Als mögliche Importschlager nannte er Konsumgüter, Lebensmittel, Medikamente und Telekommunikationsausrüstung.

Handelsminister Piyush Goyal erklärte, Indien wolle die Exporte nach Russland diversifizieren. "Russland hat eine riesige Nachfrage nach einer breiten Palette von Industriegütern und Konsumprodukten, was vielfältige ungenutzte Möglichkeiten für indische Unternehmen darstellt", sagte Goyal auf der Konferenz. "Wir müssen mehr Vielfalt in unseren Warenkorb bringen. Wir müssen ihn zwischen Russland und Indien ausgewogener gestalten." Indien wolle unter anderem mehr Automobile, Elektronik, Maschinen und Textilien in das Kriegsland verkaufen.

(Bericht von Manoj Kumar und Gleb Bryanski, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Sabine Ehrhardt - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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