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04.12.2025 /19:39:15
FOKUS 1-Israel beim ESC dabei - Mehrere Länder boykottieren Musikwettbewerb

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Israel kann 2026 beim Eurovision Song Contest mitmachen

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EBU-Mitglieder geben grünes Licht auch für Regeländerungen

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Mehrere Länder boykottieren Teilnahme in Wien

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Niederlande, Irland, Spanien und Slowenien nicht dabei
 
(Mit EBU, vielen Reaktionen, Hintergrund)
Genf/Berlin, 04. Dez (Reuters) - Israel wird nicht vom
Eurovision Song Contest (ESC) 2026 ausgeschlossen. Dies ist das
Ergebnis einer Sitzung der Europäischen Rundfunkunion (EBU), die
den Musikwettbewerb organisiert. Unmittelbar nach dem Treffen in
Genf erklärten allerdings öffentlich-rechtliche Sender aus den
Niederlanden, Spanien, Slowenien und Irland wegen der Teilnahme
Israels ihren Boykott für den im Mai 2026 in Wien geplanten
Wettbewerb.
Die EBU-Mitglieder stimmten mehrheitlich dafür, dass der
Musikwettbewerb mit den geplanten Regeländerungen so fortgesetzt
werden solle und dass kein weiteres Votum über die Teilnahme von
bestimmten Mitgliedern wie Israel nötig sei. Die EBU erklärte,
die EBU-Mitglieder hätten Reformen zur Stärkung des Vertrauens
und zum Schutz der Neutralität des Eurovision Song Contest
beschlossen, um allen Mitgliedern die Teilnahme zu ermöglichen.
"Mit diesem Beschluss sind alle EBU-Mitglieder, die am
Eurovision Song Contest 2026 teilnehmen möchten und den neuen
Regeln zustimmen, teilnahmeberechtigt", hieß es, ohne dass
Israel erwähnt wurde.

Öffentlich-rechtliche TV-Sender aus Slowenien, Irland, Spanien und den Niederlanden hatten vor der Sitzung mit einem Rückzug von der Veranstaltung gedroht, sollte Israel am Wettbewerb teilnehmen. Die Sender begründen ihre Haltung mit der hohen Zahl palästinensischer Opfer im Gaza-Krieg durch das Vorgehen der israelischen Armee. Nach der Sitzung erklärten der niederländische Sender AvroTros, der irische Sender RTE, der spanische RTVE und RTV aus Slowenien, dass sie 2026 nicht beim ESC mitmachen.



HERZOG: ISRAEL SOLLTE AUF ALLEN BÜHNEN VERTRETEN SEIN
 
Der Wettbewerb ESC versteht sich als unpolitisches
Event, ist durch den Nahost-Konflikt jedoch tief in politische
Kontroversen geraten. Israels Präsident Isaac Herzog begrüßte
die Entscheidung und sagte, Israel verdiene es, auf allen Bühnen
der Welt vertreten zu sein. Er hoffe, dass der Wettbewerb auch
weiter Kultur, Musik, Völkerfreundschaft und
grenzüberschreitendes kulturelles Verständnis fördere. Der
israelische Sender KAN sicherte seine Teilnahme für 2026 zu.
 
"Wir sind sehr froh, dass am Ende die Regeln, die Werte
und die Unparteilichkeit der öffentlich-rechtlichen Medien
stärker waren als die emotionalen öffentlichen Debatten des
Tages", sagte die Intendantin des Bayerischen Rundfunks, Katja
Wildermuth. Sie sitzt als Vertreterin von ARD und ZDF im
Executive Board der Europäischen Rundfunkunion. "Wir sprechen
hier vom größten Musikwettbewerb der Welt, einem Wettbewerb, der
für Brückenbau, Vielfalt und Toleranz steht, und genau diese
Werte haben wir heute in der Debatte unterstrichen."
 
Wäre Israel ausgeschlossen worden, hätte die deutsche
ARD womöglich auch auf eine Teilnahme verzichtet. Kurz vor der
EBU-Sitzung hatte Kulturstaatsminister Wolfram Weimer den
politischen Druck noch einmal erhöht. Er plädierte dafür, dass
Deutschland 2026 auf eine ESC-Teilnahme verzichten sollte, falls
Israel ausgeschlossen würde, sagte Weimer der Nachrichtenagentur
Reuters. "Israel gehört in den Eurovision Song Contest", betonte
Weimer. "Den ESC ohne Israel darf es nicht geben."

(Bericht von Olivia Le Poidevin und Klaus Lauer, Mitarbeit von Andreas Rinke in Berlin, Emma Pinedo Gonzalez in Madrid, Gerhard Mey and Marie-Louise Gumuchian in London, John Cotton and Cecile Mantovani in Genf and Elviira Luoma in Danzig und Daria Sito-Sucic. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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