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US-Arbeitsmarkt: So wenige Anträge auf Stütze wie zuletzt 2022
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Anleger rätseln über langfristigen Zinskurs der Fed
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Stockende Ukraine-Verhandlungen stützen Ölpreis
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Snowflake nach Zahlen mit Kurssturz - Dollar General gefragt
| (Neu: Öl, Amazon, Meta, GE Vernova) |
| Frankfurt, 04. Dez (Reuters) - Nach den jüngsten Daten |
| zum US-Arbeitsmarkt fassen Anleger an der Wall Street Aktien nur |
| mit spitzen Fingern an. Der Dow-Jones-Index der |
| Standardwerte baute seine anfänglichen Gewinne am Donnerstag |
| bald wieder ab und trat mit 47.884 mehr oder weniger auf der |
| Stelle. Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> und der Index der |
| Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> lagen knapp im Plus bei 6854 und |
| 23.471 Zählern. |
Die Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe fielen in der Vorwoche mit 191.000 so niedrig aus wie seit über drei Jahren nicht mehr. Dies linderte zwar Sorgen der Anleger über den Zustand der US-Wirtschaft. Zugleich schürten die Zahlen neue Zweifel am weiteren geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed. Die Währungshüter versuchen, mit erhöhten Zinsen die Inflation einzudämmen, ohne die Konjunktur abzuwürgen. "Alle warten nicht nur darauf, dass die Fed die Zinsen senkt, sondern vor allem darauf, welchen künftigen Kurs sie dabei signalisiert", sagte Max Wasserman, Portfoliomanager bei der Investmentfirma Miramar.
Allerdings tappten die Investoren weiter im Dunkeln, was die nächste nachhaltige Bewegung an den Aktienmärkten angehe, schrieben die Strategen von ActivTrades. Stimmungstrübend seien unter anderem ausbleibende Fortschritte im zähen Ringen um einen Frieden in der Ukraine, die die Energiepreise am Donnerstag erneut nach oben zogen. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und US-Leichtöl WTI <CLc1> verteuerten sich um jeweils gut ein Prozent auf 63,37 und 59,78 Dollar je Fass (159 Liter).
Anleger warten zudem auf die Veröffentlichung des PCE-Index für September am Freitag. Dabei handelt es sich um ein für die Fed wichtiges Inflationsmaß, das auf die persönlichen Ausgaben der Konsumenten bezogen ist. Das Barometer dürfte laut Experten im September um 2,8 Prozent zum Vorjahr gestiegen sein, nach 2,7 Prozent im August.
Im Rampenlicht bei den Einzelwerten stand unter anderem Snowflake <SNOW.N> mit einem Kursrutsch von mehr als elf Prozent. Die Experten der Scotiabank bezeichneten den Geschäftsbericht des Datenspezialisten als "nicht außergewöhnlich genug".
Nach unten ging es auch für Amazon <AMZN.O>, die rund zwei Prozent einbüßten. Der Onlinehändler will einem Medienbericht zufolge im Zuge des Ausbaus seines eigenen Zustellnetzes seine langjährige Zusammenarbeit mit der US-Post beenden.
Anleger griffen hingegen bei Dollar General <DG.N> zu, was die Titel um fast 13 Prozent ins Plus hievte. Der Einzelhändler rechnet nach einem starken dritten Quartal mit einem höheren Jahresgewinn.
Auch Salesforce <CRM.N> konnte mit einer Prognoseanhebung bei Anlegern punkten. Die Titel des SAP <SAPG.DE>-Rivalen rückten um gut vier Prozent vor.
Gefragt waren auch Meta <META.O>. Die Facebook-Mutter wolle bis zu 30 Prozent weniger in die virtuelle Welt Metaverse investieren, berichtete die Agentur Bloomberg unter Berufung auf Insider. Die Titel kletterten um knapp vier Prozent.
GE Vernova <GEV.N> legten fast sechs Prozent zu. Der Solar- und Windenergiespezialist Greenvolt hat dem Energieanlagenbauer den Zuschlag für den Bau von 42 Windturbinen in Rumänien erteilt, wie die Unternehmen mitteilten.
(Bericht von Sanne Schimanski. Redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)