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05.12.2025 /05:04:16
MÄRKTE-Zinsangst in Japan drückt Nikkei - "Chinas Nvidia" mit Traum-Debüt

Sydney/Tokio/Peking/Shanghai, 05. Dez (Reuters) - Die Furcht vor einer baldigen Zinserhöhung in Japan hat die Börse in Tokio am Freitag auf Talfahrt geschickt. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index gab 1,5 Prozent auf 50.279,84 Punkte nach. Der breiter gefasste Topix notierte 1,3 Prozent niedriger bei 3.354,91 Zählern. An den chinesischen Märkten hielten sich die Anleger zurück. Die Börse in Schanghai blieb mit 3.878,99 Stellen fast unverändert, während der Index der wichtigsten Unternehmen in Schanghai und Shenzhen um 0,1 Prozent auf 4.551,81 Punkte stieg. Die Börse in Hongkong gab nach, die in Südkorea legte zu.

Im Fokus der Anleger stand die japanische Notenbank (BOJ), nachdem die Rendite für zehnjährige japanische Staatsanleihen auf 1,94 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit 2007 gestiegen war. "Ein Grund für den Anstieg der Zehn-Jahres-Rendite ist die wachsende Spekulation, dass die Bank of Japan auf ihrer Dezembersitzung die Zinsen anheben könnte", sagte die Nomura-Strategin Maki Sawada. Zu den größten Verlierern im Nikkei zählten Trend Micro mit einem Minus von 7,1 Prozent und der Reifenhersteller Bridgestone, der 4,4 Prozent verlor. Die Papiere des Elektronikkomponenten-Herstellers Ibiden und des Atomindustrie-Zulieferers Japan Steel Works legten hingegen um 4,6 beziehungsweise 3,5 Prozent zu.

Für Gesprächsstoff sorgte in Schanghai das Börsendebüt des Chip-Entwicklers Moore Threads. Die Aktie des von Analysten als "Chinas Nvidia" bezeichneten Unternehmens eröffnete bei 650 Yuan und damit mehr als fünfmal so hoch wie der Ausgabepreis von 114,28 Yuan. Das Debüt wird als Zeichen für Pekings Bestreben gewertet, die technologische Eigenständigkeit angesichts der US-Exportbeschränkungen voranzutreiben. "Das Zeitalter der KI treibt die Nachfrage nach Grafikprozessoren rasant an", sagte Analyst Fan Zhiyuan vom Brokerhaus Sinolink Securities.

Devisen

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar geringfügig auf 155,12 Yen und legte leicht auf 7,0702 Yuan zu. Zur Schweizer Währung rückte er etwas auf 0,8036 Franken vor. Händler warteten auf die Veröffentlichung von US-Inflationsdaten, die die Entscheidung der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche beeinflussen könnten. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,1646 Dollar und zog leicht auf 0,9358 Franken an.

Ölpreise

Am Rohstoffmarkt verbilligte sich die Rohölsorte Brent aus der Nordsee um 0,2 Prozent auf 63,15 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte 0,3 Prozent schwächer bei 59,50 Dollar. Damit steuerten die Ölpreise auf ein im Wesentlichen unverändertes Ergebnis für die gesamte Woche zu.

Wall Street

An der Wall Street hatten sich die Kurse am Vortag uneinheitlich gezeigt. Der US-Standardwerteindex Dow Jones hatte sich am Donnerstag kaum verändert bei 47.850,94 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 notierte kaum verändert bei 6.857,12 Zählern, und der technologielastige Nasdaq zog um 0,2 Prozent auf 23.505,14 Stellen an. Anleger rechnen mehrheitlich mit einer Zinssenkung durch die Fed in der kommenden Woche.

(Bericht von Stella Qiu, Rocky Swift und Peking/Shanghai Newsroom, geschrieben von Alexandra Falk. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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