Berlin, 05. Dez (Reuters) - Führende Politiker und Politikerinnen der Grünen haben der Linken Schwäche im Rentenstreit mit der Regierung vorgeworfen. "Die Linke hat die Revolution ausgerufen und landet als Mehrheitsbeschaffer von Friedrich Merz", sagte Fraktionsvizechef Andreas Audretsch der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagausgabe) einem Vorabbericht zufolge. Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann kündigte an, dass die Grünen bei der Abstimmung am Freitag anders als die Linke hart bleiben wollen: "Der vorliegende Gesetzentwurf von Union und SPD ist schlecht ? und daher lehnen wir ihn ab." Für die Grünen gelte: "Wer unsere Zustimmung für ein Gesetz will, muss mit uns reden. (...) Dass Friedrich Merz sich für sein Gesetz Hilfe von der Linken holen muss, sagt alles über den desolaten Zustand dieser Koalition", so Haßelmann weiter. Linken-Chefin Ines Schwerdtner sagte dagegen der "Süddeutschen Zeitung", dass es den Grünen jetzt, wo es um eine Sicherung der Renten gehe, an Rückgrat fehle. Die Linke habe lange abgewogen, wie sie sich zum Rentenpaket verhalten solle, fügte sie hinzu. Zustimmen könne man dem Paket wegen Schwachpunkten nicht, es aber auch nicht ablehnen: "Weil wir einerseits für die Mütterrente und andererseits für die Absicherung des Rentenniveaus sind."
(Geschrieben von Alexandra Falk. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)