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05.12.2025 /11:51:57
FOKUS 1-Insider: Netflix liegt in Bieterstreit um Warner Bros Discovery vorn

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Insider: Netflix bietet 28 Dollar je Aktie

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Medien: Einigung binnen Tagen möglich
 
(Neu: Details, Hintergrund)
05. Dez (Reuters) - Netflix <NFLX.O> ist Insidern zufolge
im Rennen um große Teile von Warner Bros Discovery <WBD.O> fast
am Ziel. Der Streaminganbieter verhandle exklusiv mit dem New
Yorker Medienkonzern über eine Übernahme der Film- und
Fernsehstudios sowie der Streaming-Sparte HBO Max, erfuhr die
Nachrichtenagentur Reuters von einer mit der Angelegenheit
vertrauten Person. Je Aktie biete Netflix 28 Dollar vor allem in
bar und damit deutlich mehr als der Rivale Paramount. Die
beteiligten Unternehmen äußerten sich zunächst nicht auf eine
Anfrage dazu.
Mit der Offerte liegt Netflix deutlich über der
Konkurrenz. Paramount <PSKY.O> bietet für Warner Bros knapp 24
Dollar je Aktie, allerdings einschließlich der Fernsehsender wie
CNN, TNT oder TBS. Warner Bros hatte die Bieter Ende November
aufgefordert, aufgebesserte Angebote vorzulegen. Einem
CNBC-Bericht zufolge wirft Paramount Warner Bros vor, Netflix in
dem Verkaufsprozess zu bevorzugen. In einem Brief an Warner Bros
forderten die Paramount-Anwälte das Unternehmen auf, ein
unabhängiges Prüfkommittee einzusetzen. Paramount antwortete
zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

Ein Zusammenschluss von Netflix und Warner Bros Discovery könnte die Medienlandschaft grundlegend verändern. Netflix baut seine Geschäfte derzeit über das klassische Abogeschäft hinaus aus und investiert dazu unter anderem in Videospiele und Live-Unterhaltung. Warner Bros Discovery hält unter anderem die Rechte an "Harry Potter" und "Game of Thrones". Bei einer Übernahme würde Netflix zu einem vertikal integrierten Medienkonzern und erhielte Zugriff auf einen der wertvollsten Filmbestände Hollywoods. Zugleich wäre Netflix weniger stark auf externe Filmstudios angewiesen.

In der Medienbranche stößt ein möglicher Zusammenschluss
auf Kritik. Einem Bericht des Magazins Variety zufolge wandte
sich eine Gruppe Filmschaffender an US-Abgeordnete und rief sie
auf, sich öffentlich gegen den Zusammenschluss zu stellen. In
der E-Mail habe sich die Gruppe als "besorgte
Spielfilmproduzenten" bezeichnet. Die Namen seien weggelassen
worden, aus Furcht vor Vergeltung.

(Bericht von Milana Vinn, bearbeitet von Christina Amann, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an die Redaktionsleitung unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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