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05.12.2025 /13:22:46
FOKUS 1-Dax erobert 24.000 Punkte zurück - Zinsen im Blick

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Warten auf US-Index der Konsumausgaben um 16.00 Uhr



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Rentenpaket als "Test für die Handlungsfähigkeit der Regierung"



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Schott Pharma nach Prognose mit Kurseinbruch

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Analystenkommentar treibt Kupfer auf Rekordhoch
 
(Neu: Europäische Börsen, Kupfer)
Frankfurt, 05. Dez (Reuters) - Die europäischen Börsen
haben zum Wochenschluss ihren Aufwärtskurs fortgesetzt. Der
Dax <.GDAXI> und der EuroStoxx50 <.STOXX50E> notierten am Freitag
gegen Mittag jeweils rund ein halbes Prozent höher bei 24.037
und 5744 Punkten. Im Vergleich zum Vorwochenschluss kommen sie
auf ein Plus von jeweils rund einem Prozent. Auch die Futures
für die wichtigsten US-Indizes <1YMcv1> notierten
leicht im Plus. "Die Anleger haben Angst, etwas zu verpassen, da
die letzten zwei Wochen des Jahres typischerweise mit starken
Gewinnen am Aktienmarkt zusammenhängen", konstatierte Kathleen
Brooks, Direktorin beim Broker XTB.

Experten mahnten jedoch zur Vorsicht. "Eine nachhaltig positive Jahresendstimmung will bislang nicht aufkommen", sagte Thomas Altmann vom Portfoliomanager QC Partners. "Sobald die Kurse steigen, werden Anlegerinnen und Anleger vorsichtiger. Große neue Risiken will aktuell kaum jemand eingehen." Entscheidend für die weitere Entwicklung an den Börsen dürfte laut Analysten der US-Index der Konsumausgaben für September sein, der um 16.00 Uhr (MEZ) veröffentlicht wird. Anleger erhoffen sich darauf Hinweise auf den weiteren geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed, die versucht, mit erhöhten Zinsen die Inflation einzudämmen.

PCE-INDEX UND ABSTIMMUNG IM BUNDESTAG IM BLICK

Das Barometer, das ein für die Fed wichtiges Inflationsmaß darstellt, dürfte laut Experten um 2,8 Prozent zum Vorjahr gestiegen sein. Im August waren es noch 2,7 Prozent. Stratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets zeigte sich jedoch skeptisch. "Es sind die Zahlen für den September. Der Einfluss auf Zins- und Investitionsentscheidungen dürfte dementsprechend begrenzt sein." Der teilweise Stillstand der US-Verwaltung hat die Veröffentlichung mehrerer Konjunkturdaten verzögert.

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt blickten zudem auf die Politik. "Der Handel in Frankfurt kommt heute nicht ohne einen bangen Blick nach Berlin aus", sagte Jochen Stanzl, Chefanalyst bei der Consorsbank. "Die Abstimmung über das Rentenpaket gilt auf dem Parkett als Test für die Handlungsfähigkeit der Regierung." Seit Wochen wird in der Unionsfraktion von Kanzler Friedrich Merz darum gerungen, eine Mehrheit in den eigenen Reihen sicherzustellen. Nachdem die Fraktion der Linken eine Enthaltung angekündigt hat, gilt die Verabschiedung des Pakets jedoch als sicher.

SCHOTT PHARMA NACH PROGNOSE MIT KURSSTURZ

Für Gesprächsstoff bei den Einzelwerten sorgte Schott Pharma <1SXP.DE> mit einem Kursrutsch von fast acht Prozent. Der Pharmazulieferer wird das kommende Jahr nach eigener Einschätzung schlechter abschließen als bisher am Markt erwartet.

Gefragt waren hingegen die Aktien von Salzgitter <SZGG.DE>, die um 3,4 Prozent auf 37,66 Euro zulegten. Die Experten von Citigroup hatten das Kursziel auf 38 nach zuvor 25 Euro angehoben.

Ein positiver Kommentar des US-Finanzdienstleisters beflügelte auch den Kupferpreis. Das Industriemetall verteuerte sich um bis zu 2,2 Prozent auf 11.705 Dollar je Tonne und erreichte damit einen neuen Höchststand.

Die Automobilwerte bauten ihre Gewinne vom Vortag aus. Der europäische Branchenindex <.SXAP> kletterte um gut ein Prozent, nachdem er am Donnerstag um 2,3 Prozent zugelegt hatte. Für Kauflaune sorgte die Aussicht auf gelockerte Vorgaben zum Kraftstoffverbrauch in den USA.

An der Börse in Zürich brachen Swiss Re <SRENH.S> um sechs Prozent ein. Der Rückversicherer hat die Anleger mit seinen Zielen für das kommende Jahr enttäuscht.

(Bericht von Sanne Schimanski. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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