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05.12.2025 /16:27:53
FOKUS 1-Thyssenkrupp-Steel-Bieter setzt auf Fördermittel

(Neu: Stellungnahme Thyssenkrupp)
Düsseldorf, 05. Dez (Reuters) - Der an
Thyssenkrupp <TKAG.DE> Steel Europe interessierte indische
Stahlkonzern Jindal Steel International setzt auf die
Unterstützung durch öffentliche Mittel. "Wir glauben an grünen
Stahl, nicht zuletzt wegen der Regulierung in Europa", sagte
Narendra Kumar Misra, Direktor für das Europageschäft von Jindal
Steel International, der "WirtschaftsWoche". "Europa ist der
einzige Ort, an dem man für die Produktion von emissionsarmem
Stahl belohnt wird." Länder wie die Niederlande oder die
Slowakei hätten "erhebliche Fördermittel" an Stahlhersteller
gezahlt, damit diese ihre Werke auf emissionsarmen Stahl
umstellen. "Das ist ein wichtiger Faktor in unserer Strategie",
sagte Misra.

Auf die Frage, ob Jindal Steel International weitere Subventionen im Fall einer Übernahme von Thyssenkrupp Steel Europe erwarte, entgegnete Misra dem Blatt zufolge: "Es kommt darauf an." Er verwies darauf, dass der Markt für grünen Stahl ein "entstehender Markt" sei, dessen Rentabilität von vielen Variablen abhänge. Zu diesen Faktoren zählten der Preis für Wasserstoff, der Preis für CO2 sowie die Zahlungsbereitschaft der Kunden.

Thyssenkrupp wollte den Bericht nicht kommentieren. "Wir haben von Jindal Steel International ein unverbindliches, indikatives Kaufangebot erhalten und befinden uns derzeit im Due-Diligence-Prozess", erklärte der Konzern. Fragen zu den Zielen und der möglichen Ausgestaltung einer etwaigen Übernahme von Thyssenkrupp Steel sollten direkt an Jindal Steel gerichtet werden.

Der Ruhrkonzern hatte Mitte September überraschend von den Indern eine Übernahmeofferte für die schwächelnde Stahltochter erhalten. Sie hatten sich dabei auch hinter die Pläne für einen Umbau zu einer klimafreundlichen Stahlproduktion gestellt.

(Bericht von Tom Käckenhoff, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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