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05.12.2025 /18:23:43
FOKUS 2-Zinshoffnung und Rentenpaket helfen Dax ins Plus

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Dax geht fester ins Wochenende

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Einigung auf Rentenpaket sorgt für Erleichterung

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Schott Pharma und Swiss Re nach Prognosen unter Druck
 
(Neu: Schlusskurse)
Frankfurt, 05. Dez (Reuters) - Anhaltende Zinshoffnungen
haben Europas Börsen zum Wochenschluss gestützt. Für
Erleichterung am deutschen Aktienmarkt sorgte zudem die Einigung
der schwarz-roten Koalition auf das Rentenpaket. Der Dax <.GDAXI>
ging 0,6 Prozent fester bei 24.028 Punkten aus dem Handel, der
EuroStoxx50 <.STOXX50E> legte 0,1 Prozent zu. "Die
Bundesregierung zeigt sich handlungsfähig. Weitere politische
Unsicherheit wäre für eine Volkswirtschaft, die sich derzeit neu
orientieren muss, eine zusätzliche Baustelle", sagte Michael
Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank.

An der Wall Street standen die Börsenampeln ebenfalls auf Grün, da jüngste Wirtschaftsdaten den Zinserwartungen nicht den Glanz nahmen. Die meisten Marktteilnehmer gehen von einer Zinssenkung der Federal Reserve in der kommenden Woche aus und rechnen mit drei Schritten nach unten im kommenden Jahr.

ANLEGER BLEIBEN AUF DER HUT - ÖLPREISE IM PLUS

Auf Wochensicht legte der Dax 0,8 Prozent zu und schaffte es knapp zurück über die Schwelle von 24.000 Punkten. Experten mahnten zur Vorsicht. "Eine nachhaltig positive Jahresendstimmung will bislang nicht aufkommen", sagte Thomas Altmann vom Portfoliomanager QC Partners. "Sobald die Kurse steigen, werden Anlegerinnen und Anleger vorsichtiger. Große neue Risiken will aktuell kaum jemand eingehen."

An den Rohstoffmärkten legten die Preise für die Ölsorten Brent und WTI <CLc1> um je rund ein Prozent zu. Preistreibend wirkte, dass die Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg bislang keinen bedeutenden Durchbruch erzielen konnten. Ein Abkommen hätte auch bedeutet, dass wieder mehr russisches Öl auf den Markt gelangen könnte.

Der US-Dollar stabilisierte sich nach einer mehrtägigen Verlustserie. Der Dollar-Index <.DXY> stand bei 99,095 Punkten. Die US-Konsumausgaben legten wie erwartet zu, während die Kernpreise im Jahresvergleich etwas weniger stark als gedacht stiegen. Zudem hellte sich die Stimmung unter den US-Verbrauchern inmitten des Weihnachtsgeschäfts überraschend deutlich auf. Das Konsumbarometer der Uni Michigan legte im Dezember auf 53,3 Punkte zu.

SCHOTT PHARMA NACH PROGNOSE MIT KURSSTURZ

Automobilwerte bauten ihre Gewinne aus. Der europäische Branchenindex <.SXAP> kletterte um 1,5 Prozent, nachdem er am Donnerstag bereits deutlich zugelegt hatte. Für Kauflaune sorgte die Aussicht auf gelockerte Vorgaben zum Kraftstoffverbrauch in den USA. An der Dax-Spitze standen BMW <BMWG.DE>-Aktien mit einem Aufschlag von 3,5 Prozent. Erneut schwächer notierten die Versorger RWE <RWEG.DE> und E.ON <EONGn.DE>, die je rund 1,2 Prozent abgaben.

Einen schwachen Tag erwischte auch Schott Pharma <1SXP.DE>. Der Pharmazulieferer wird das kommende Jahr nach eigener Einschätzung schlechter abschließen als bisher am Markt erwartet. Die Aktien rutschten um acht Prozent ab.

An der Börse in Zürich brachen die Papiere von Swiss Re <SRENH.S> um 6,5 Prozent ein. Der Rückversicherer hat die Anleger mit seinen Zielen für das kommende Jahr enttäuscht.

Für Aufsehen an der Wall Street sorgte ein Milliardendeal in der Medienbranche: Netflix <NFLX.O> kauft für 72 Milliarden Dollar die TV- und Filmstudios sowie die Streaming-Sparte von Warner Bros Discovery <WBD.O>. "Damit wird Netflix zu einem dominanten Akteur in Hollywood, was einen erheblichen Strategiewechsel für das Unternehmen darstellt", sagte Analystin Fiona Cincotta von City Index. Die Aktien des Streamingkonzerns fielen um drei Prozent. Die Papiere von Warner Bros Discovery stiegen um bis zu vier Prozent auf den höchsten Stand seit April 2022.

(Bericht von Anika Ross, Sanne Schimanski, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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