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05.12.2025 /22:38:26
FOKUS 4-Zinshoffnung stützt US-Börsen - Netflix fallen nach Warner-Deal

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US-Indizes stabil

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Zinsentscheid wirft Schatten voraus

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Teuerungsdaten überraschen nicht

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Netflix fallen nach Übernahme von Hollywoodstudios
 
(Neu: Schlusskurse)
Frankfurt, 05. Dez (Reuters) - Wenige Tage vor der
Zinssitzung der US-Notenbank Fed sind die Anleger am
amerikanischen Aktienmarkt auf der Hut geblieben. Alle drei
großen US-Indizes notierten leicht im Plus. Der
Dow-Jones-Index der Standardwerte ging bei 47.955 Punkten
aus dem Handel, ein Plus von 0,2 Prozent. Der breiter gefasste
S&P 500 <.SPX> legte ebenfalls 0,2 Prozent auf 6870 Punkte zu und
der Index der Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> 0,3 Prozent auf
23.578 Zählern.

Jüngste Inflationsdaten ebneten Börsianern zufolge den Weg für eine Zinssenkung der Federal Reserve in der neuen Woche. Die US-Konsumausgaben legten im September wie erwartet um 0,3 Prozent zu. Der Preisindex für die privaten Konsumausgaben (PCE) stieg in den zwölf Monaten bis September um 2,8 Prozent, nach einem Anstieg von 2,7 Prozent im August. Zudem hellte sich die Stimmung unter den US-Verbrauchern inmitten des Weihnachtsgeschäfts überraschend deutlich auf. Das Konsumbarometer der Uni Michigan legte im Dezember auf 53,3 Punkte zu.

ZINSRISIKEN BLEIBEN AUCH 2026

Der US-Dollar stabilisierte sich nach einer mehrtägigen Verlustserie. Der Dollar-Index <.DXY> stand bei rund 99 Punkten. Investoren stellten sich im neuen Jahr auf weitere Zinssenkungen ein, sagten Strategen. Dabei habe das Zollregime von US-Präsident Donald Trump zusätzliche Unsicherheit hinsichtlich der Inflation und des Wachstums geschaffen, sagte Svein Aage Aanes, verantwortlich für das Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren bei DNB Asset Management. "Wenn das Wachstum ordentlich anhält und die Inflation zu hoch bleibt, werden wir weniger Zinssenkungen sehen, und wenn die Wirtschaft stärker ins Stocken gerät, werden wir schnellere und tiefere Zinssenkungen erleben."

An den Rohstoffmärkten legten die Preise für die Ölsorten Brent und WTI <CLc1> um je rund ein Prozent zu. Preistreibend wirkte, dass die Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg bislang keinen bedeutenden Durchbruch erzielen konnten. Ein Abkommen hätte auch bedeutet, dass wieder mehr russisches Öl auf den Markt gelangen könnte.

NETFLIX VERLEIBT SICH HOLLYWOOD-STUDIOS EIN

Für Gesprächsstoff am Aktienmarkt sorgte ein Milliardendeal in der Medienbranche: Netflix <NFLX.O> kauft für 72 Milliarden Dollar die TV- und Filmstudios sowie die Streaming-Sparte von Warner Bros Discovery <WBD.O>. "Es verwandelt Netflix in einen dominanten Akteur in Hollywood, was eine ziemliche strategische Richtungsänderung für das Unternehmen ist", sagte Analystin Fiona Cincotta von City Index. Die Aktien des Streamingkonzerns fielen um knapp drei Prozent. Aktien von Warner Bros Discovery stiegen um sechs Prozent auf den höchsten Stand seit April 2022.

Eine maue Umsatzprognose schickte die Aktien von Hewlett Packard Enterprise <HPE.N>(HPE) zeitweise auf Talfahrt. Die Papiere des KI-Server-Herstellers fielen zunächst um bis zu zehn Prozent, grenzten ihre Verluste anschließend ein und schlossen im Plus. "Das KI-Servergeschäft zeigte Schwäche, aufgrund von Terminverzögerungen bei Auslieferungen und Regierungsausgaben. Wir denken aber, dass beides eher eine Frage des Timings war", sagten die Analysten von Barclays. Die Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2026 hob HPE leicht an.

Die Aktien von Ulta Beauty <ULTA.O> stiegen um bis zu 14,6 Prozent auf ein Rekordhoch von 611,90 Dollar. Sie gingen mit einem Plus von 12,7 Prozent aus dem Handel. Der US-Kosmetikeinzelhändler erhöhte seine Jahresumsatz- und Gewinnprognose. "Wir glauben, dass Ulta eine sehr gute Leistung erbringt und auf dem besten Weg ist, von der anhaltend guten Nachfrage nach Schönheitsprodukten in dieser Festsaison zu profitieren", erklärten die Analysten von Canaccord Genuity.

(Bericht von Johann M Cherian und Pranav Kashyap, geschrieben von Anika Ross, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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