Berlin, 06. Dez (Reuters) - Der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK),Peter Adrian, hat laut einem Medienbericht den Bundestagsbeschluss zum Rentenpaket kritisiert und eine baldige große Rentenreform gefordert. "Wir brauchen eine große, sozial ausgewogene Rentenreform. Die Sozialsysteme müssen dauerhaft finanzierbar bleiben", sagte Adrian der "Rheinischen Post" laut einem Vorabbericht. Das Rentenpaket mit der weiterhin fixierten Haltelinie sei noch zu locker geschnürt und deshalb nicht zukunftsfest. Viel wichtiger wäre es gewesen, dass die Koalition schon an der Stabilisierung der Rente gearbeitet hätte. Die Rentenkommission müsse deshalb schnell konkrete Lösungen vorlegen. "Eine weitere Vertagung wäre schädlich. Denn das geht zulasten der Wirtschaft, die die Hälfte der Lohnzusatzkosten schultert. Und zulasten der jüngeren Generationen", sagte Adrian dem Zeitungsbericht zufolge. Aus Sicht der Wirtschaft solle das Renteneintrittsalter an die Entwicklung der Lebenserwartung gekoppelt werden und die Aktivrente müsse auch für Selbstständige gelten.
Auch vonseiten der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gibt es laut der "Rheinischen Post" Kritik an dem vom Bundestag beschlossenen Rentenpaket. "Gut ist, dass die Haltelinie beim Rentenniveau jetzt bis 2031 gesichert wurde", sagte Verdi-Chef Frank Werneke der Zeitung einem Vorabbericht zufolge. Aus seiner Sicht sei ein Rentenniveau von 48 Prozent aber zu gering. "Wir hatten früher ein Rentenniveau von über 50 Prozent, und es ist notwendig, dass es perspektivisch wieder auf über 50 Prozent steigt", sagte Werneke dem Bericht zufolge.
(Bericht von Esther Blank. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)