Doha, 06. Dez (Reuters) - Das Emirat Katar hofft auf eine Lösung im Streit mit der Europäischen Union über deren Lieferkettengesetz noch in diesem Jahr. Das sagte Energieminister Saad al-Kaabi am Samstag auf einer Konferenz in Doha. Katar hat wiederholt seinen Unmut über die EU-Richtlinie zur unternehmerischen Sorgfaltspflicht im Bereich der Nachhaltigkeit (CSDDD) geäußert. Dabei sei es auch um einen Stopp von Gaslieferungen gegangen, sagte al-Kaabi.
Das 2024 verabschiedete EU-Gesetz verpflichtet Unternehmen unter anderem, Menschenrechtsverletzungen und Umweltprobleme in ihren Lieferketten zu beheben. Bei Verstößen drohen Strafen von bis zu fünf Prozent des weltweiten Umsatzes. Viele europäische Firmen haben kritisiert, das Gesetz schmälere ihre Wettbewerbsfähigkeit im globalen Konkurrenzkampf. Aktuell ist eine Aufweichung im Gespräch. Das Gesetz ist einer der politisch umstrittensten Teile der grünen Agenda der EU. Auch die USA haben Änderungen gefordert.
Al-Kaabi sagte am Samstag zudem, die weltweite Gasnachfrage werde stark bleiben. Als einen wichtigen Treiber nannte er den steigenden Energiebedarf durch Künstliche Intelligenz (KI).
(Bericht von Andrew Mills. Geschrieben von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)