06. Dez (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine, der seit Beginn der großangelegten russischen Invasion im Februar 2022 andauert. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
17.42 Uhr - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtet von einem langen und substanziellen Telefonat mit dem Sondergesandten von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff, und dem US-Vertreter Jared Kushner. Die Ukraine sei entschlossen, weiter vertrauensvoll mit der amerikanischen Seite zusammenzuarbeiten, um Frieden zu erreichen, teilt Selenskyj auf der Plattform X mit. Man habe sich auf die nächsten Schritte und den Rahmen für Gespräche mit den USA geeinigt.
17.03 Uhr - Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigt für Montag ein Treffen in London mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Bundeskanzler Friedrich Merz und dem britischen Premierminister Keir Starmer an. Dabei solle es um die Lage in der Ukraine und die laufenden Verhandlungen unter US-Vermittlung gehen, teilt Macron mit. "Die Ukraine kann auf unsere unerschütterliche Unterstützung zählen", schreibt er auf der Plattform X. Man werde die Bemühungen fortsetzen, um der Ukraine Sicherheitsgarantien zu geben. Ohne diese könne es keinen robusten und dauerhaften Frieden geben.
13.24 Uhr - Die Ukraine hat nach eigenen Angaben eine Ölraffinerie und eine Fabrik für Granathülsen in der von Russland besetzten Region Luhansk angegriffen. Die Attacken auf die Anlagen in der Stadt Altschewsk hätten in der Nacht stattgefunden, teilt das Militär mit. Weitere Einzelheiten werden nicht genannt. Eine russische Stellungnahme liegt zunächst nicht vor.
08.47 Uhr - Russische Drohnen- und Raketenangriffe haben in der Nacht nach Angaben aus Kiew die Energie-Infrastruktur in acht ukrainischen Regionen getroffen. Dabei sei es zu Stromausfällen gekommen, teilt das ukrainische Energieministerium auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Wo es die Sicherheitslage erlaube, seien bereits Reparaturarbeiten im Gange. Die Energie-Unternehmen täten alles, um die Versorgung so schnell wie möglich wiederherzustellen.
08.30 Uhr - Russland meldet ukrainische Drohnenangriffe auf die Regionen Rjasan und Woronesch. Dabei habe es Schäden, jedoch keine Verletzten gegeben, teilen die örtlichen Behörden mit. In der zentralwestlichen Region Rjasan sei durch den Angriff ein Brand auf dem Dach eines mehrstöckigen Wohnhauses ausgelöst worden. Zudem seien Trümmerteile von Drohnen auf das Gelände einer Industrieanlage gestürzt, erklärt Regionalgouverneur Pawel Malkow. Um welche Anlage es sich handelte, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Die Ukraine hatte bereits mehrfach eine dortige Raffinerie ins Visier genommen. In der südwestlichen Region Woronesch wurden nach Angaben von Gouverneur Alexander Gussew eine Tankstelle, eine Schule und mehrere Wohnhäuser beschädigt. Das russische Verteidigungsministerium teilt mit, die Luftabwehr habe in der Nacht 116 ukrainische Drohnen abgeschossen. Die Ukraine hat zuletzt ihre Drohnenangriffe tief im russischen Hinterland verstärkt und dabei vor allem Raffinerien, Öldepots und Pipelines attackiert. Dabei wurden in diesem Jahr mindestens siebzehn große Raffinerien getroffen.
07.43 Uhr - Bei einem neuen russischen Angriff mit Drohnen und Raketen auf die Ukraine sind auf einem Eisenbahnknotenpunkt in der Nähe von Kiew in der Nacht ein Depot und mehrere Waggons beschädigt worden. Wegen der Schäden seien mehrere Vorortzüge in der Nähe der Hauptstadt und der Stadt Tschernihiw im Nordosten des Landes ausgefallen, teilt die staatliche ukrainische Bahngesellschaft Ukrsalisnyzja mit. Rettungsdienste berichten von einem Brand und Zerstörungen auf dem Bahnhofsgelände in der Stadt Fastiw. Verletzte wurden nicht gemeldet. Russland hat in den vergangenen Wochen seine Angriffe auf die Energieversorgung und die Verkehrsinfrastruktur in der Ukraine verstärkt.
03.50 Uhr - Die Schutzhülle des Atomkraftwerks Tschernobyl in der Ukraine kann nach einer Beschädigung durch eine Drohne ihre wichtigste Sicherheitsfunktion nicht mehr erfüllen. Dies teilt die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA)mit. IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi erklärt, eine Inspektion habe bestätigt, "dass die Schutzhülle ihre primären Sicherheitsfunktionen verloren hat, einschließlich der Fähigkeit zum Einschluss von Material." Es sei aber auch festgestellt worden, dass es keine dauerhaften Schäden an den tragenden Strukturen oder Überwachungssystemen der Schutzhülle gebe. Es seien bereits Reparaturen vorgenommen worden. Eine umfassende Wiederherstellung sei jedoch unerlässlich, um die langfristige nukleare Sicherheit zu gewährleisten. Die Schutzhülle oder der Sarkophag über dem stillgelegten Atomkraftwerk war errichtet worden, um das Austreten weiteren radioaktiven Materials nach der Atomkatastrophe von 1986 zu verhindern. Die Vereinten Nationen hatten am 14. Februar berichtet, dass eine Drohne mit einem hochexplosiven Sprengkopf das Kraftwerk getroffen habe. Die Ukraine machte Russland dafür verantwortlich, Moskau wies dies zurück. Die Strahlenwerte blieben den damaligen Angaben zufolge normal und stabil.
01.24 Uhr - Eine ukrainische Drohne hat nach Angaben des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow am Freitag ein Hochhaus in der Hauptstadt Grosny getroffen und beschädigt. Bei dem Angriff sei niemand verletzt worden, schrieb Kadyrow auf Telegram. Er kündigte Vergeltung an. Die Ukraine hatte zuvor bereits eine Reihe von Zielen in Tschetschenien mit Drohnen angegriffen, darunter eine Polizeikaserne und eine Militärakademie. Kadyrow ist ein entschiedener Befürworter der russischen Invasion in der Ukraine und hat tschetschenische Truppen in den Krieg entsandt.
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