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07.12.2025 /12:45:00
Außenminister Wadephul mahnt vor China-Reise Druck auf Russland an

Berlin, 07. Dez (Reuters) - Bundesaußenminister Johann Wadephul hat vor seiner Reise nach China die Regierung in Peking aufgefordert, Druck auf Russland für ein Ende des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges gegen die Ukraine auszuüben. "Kein anderes Land hat so viel Einfluss auf Russland wie China", erklärte Wadephul am Sonntag vor seinem Abflug nach Peking in Berlin. Die chinesische Regierung könne ihr Gewicht dafür einsetzen, dass Moskau zu ernsthaften Verhandlungen bereit sei. Zugleich bezeichnete der Minister den direkten Austausch mit China als "notwendig, ja unersetzlich", auch wenn die Perspektiven teils sehr unterschiedlich seien.

Wadephul kündigte an, bei seinen Gesprächen mit der chinesischen Führung am Montag auch wirtschaftliche Streitpunkte anzusprechen. Handelsbeschränkungen bei Seltenen Erden und Überkapazitäten bei Elektromobilität und Stahl bereiteten deutschen Unternehmen große Sorgen, betonte der Minister. Ein gemeinsames Interesse an stabilen Handelsbeziehungen könne nur gelingen, wenn die Regeln des fairen und offenen Handels von allen Seiten eingehalten würden. Deutschland und Europa müssten zudem ihre "Hausaufgaben machen", um die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und Lieferketten zu diversifizieren, erklärte Wadephul.

Mit Blick auf die Spannungen um Taiwan und im Südchinesischen Meer mahnte der Minister, eine Änderung des Status quo könne nur auf friedlichem Wege erfolgen. Als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats trage China eine besondere Verantwortung für den Weltfrieden. Trotz der Differenzen sei eine Zusammenarbeit bei globalen Herausforderungen wie auch dem Klimawandel unerlässlich. Wadephul sprach sich zudem für mehr Austausch zwischen den Zivilgesellschaften beider Länder aus.

(Bericht von Alexander Ratz, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich an berlin.newsroom@tr.com)

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