Sydney/Peking/Tokio, 08. Dez (Reuters) - Die asiatischen Börsen haben zum Wochenauftakt keine gemeinsame Richtung gefunden. Während die chinesischen Märkte zulegten, tendierten die Indizes in Japan uneinheitlich. Anleger hielten sich vor der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed im Wochenverlauf zurück. In Tokio blieb der 225 Werte umfassende Nikkei-Index fast unverändert bei 50.529,80 Punkten, während der breiter gefasste Topix um 0,5 Prozent auf 3.379,36 Zähler zulegte. Die Börse in Shanghai gewann 0,6 Prozent auf 3.927,19 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 1,0 Prozent auf 4.632,29 Punkte.
In Japan drückten schwache Konjunkturdaten auf die Stimmung. Die Wirtschaft des Landes ist im dritten Quartal stärker geschrumpft als zunächst angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank auf das Jahr hochgerechnet um 2,3 Prozent, nach einer ersten Schätzung von 1,8 Prozent. Grund dafür waren vor allem schwächere Investitionsausgaben der Unternehmen. Ökonomen gehen jedoch davon aus, dass dies die japanische Zentralbank Bank of Japan (BOJ) nicht von einer Zinserhöhung auf ihrer Sitzung am 18. und 19. Dezember abhalten wird. "Die Ergebnisse dürften die Gesamteinschätzung der Wirtschaft nicht wesentlich verändern", sagte der Ökonom Uichiro Nozaki von Nomura Securities.
In China sorgten hingegen besser als erwartet ausgefallene Exportdaten für Auftrieb. Die Ausfuhren wuchsen im November um 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und übertrafen damit die Prognosen von Analysten deutlich. Gestützt wurden sie von einer Entspannung im Zollstreit mit den USA. Die Importe blieben mit einem Plus von 1,9 Prozent jedoch hinter den Erwartungen zurück. Dies deutet zusammen mit einer schwachen Fabrikaktivität auf eine weiterhin herausfordernde Lage für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt hin. Anleger konzentrierten sich jedoch auf die positiven Exportzahlen.
Devisen
Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar nach den Verlusten der Vorwochen stabil. Händler verwiesen auf gestiegene Renditen bei US-Staatsanleihen. Im asiatischen Handel verlor der Dollar 0,2 Prozent auf 155,08 Yen und legte leicht auf 7,0680 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent niedriger bei 0,8034 Franken. Der Euro blieb fast unverändert bei 1,1651 Dollar und zog leicht auf 0,9360 Franken an.
Ölpreise
Die Ölpreise legten leicht zu. Gestützt wurden sie von der Hoffnung auf eine Zinssenkung in den USA, die die Konjunktur und damit die Nachfrage ankurbeln könnte. Zudem sorgten geopolitische Unsicherheiten, die das Angebot aus Russland und Venezuela einschränken könnten, für Auftrieb. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 0,2 Prozent auf 63,87 Dollar. Das US-Öl WTI notierte 0,2 Prozent fester bei 60,20 Dollar.
Wall Street
Die US-Börsen hatten am Freitag leicht im Plus geschlossen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte beendete den Handel mit einem Gewinn von 0,2 Prozent bei 47.954,99 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gewann 0,2 Prozent auf 6.870,40 Zähler, und der technologielastige Nasdaq zog um 0,3 Prozent auf 23.578,13 Stellen an. Die Hoffnung auf Konjunkturimpulse durch die Fed hatte die Kurse zuletzt gestützt. Die Futures auf die US-Indizes notierten im asiatischen Handel jedoch kaum verändert, was die abwartende Haltung der Anleger widerspiegelt.
(Bericht von Wayne Cole, Joe Cash und Satoshi Sugiyama, geschrieben von Alexandra Falk. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)