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08.12.2025 /07:56:20
Chinas Vizepräsident pocht gegenüber Wadephul auf Taiwan-Anspruch

Peking, 08. Dez (Reuters) - China zeigt sich zum Auftakt des Besuchs von Außenminister Johann Wadephul bereit zur Verbesserung der Beziehungen mit Deutschland, pocht aber auf Anerkennung seiner Taiwan-Politik. China sei bereit, die Kommunikation mit Deutschland zu verbessern, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua am Montag nach einem Treffen Wadephuls mit dem chinesischen Vizepräsidenten Han Zheng. Han habe Wadephul dazu aufgerufen, das Ein-China-Prinzip zu respektieren.

Unter diesem Begriff versteht die Regierung in Peking den Anspruch auf das demokratisch regierte Taiwan als Teil Chinas. Nach Lesart der chinesischen Regierung handelt es sich bei der Insel um eine abtrünnige Provinz. Präsident Xi Jinping hat die Anwendung von Gewalt zur Wiedereingliederung Taiwans nie ausgeschlossen und sieht in ausländischer Kritik eine Einmischung in innere Angelegenheiten.

Wadephul wollte bereits vergangenen Oktober nach China reisen und hatte davor Drohungen der Volksrepublik gegen Taiwan kritisiert und gefordert, der Status quo dürfe nicht mit Gewalt geändert werden. Daraufhin fanden sich keine hochrangigen Gesprächspartner für Wadephul in China, der deutsche Außenminister sagte seine Reise kurzfristig ab.

(Büro Peking, geschrieben von Hans Busemann, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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