Nachricht


08.12.2025 /11:58:41
FOKUS 1-Börsen vor Fed-Sitzung mit angezogener Handbremse

*

US-Zinssenkung gilt als sicher - Warten auf Powell-Aussagen



*

Kryptowährungen und Metalle legen zu



*

Klöckner nach Zahlen im Aufwind - Stabilus und Hornbach tiefer



*

Eiscreme-Anbieter Magnum enttäuscht mit IPO
 
(Neu: Europäische Börsen, Kryptowährungen, Metalle, Anleihen)
Frankfurt, 08. Dez (Reuters) - Vor der Sitzung der
US-Notenbank Fed im weiteren Wochenverlauf fassen europäische
Anleger Aktien nur mit spitzen Fingern an. Der Dax <.GDAXI> und
der EuroStoxx <.STOXX50E> notierten am Montag gegen Mittag
jeweils leicht höher bei 24.088 Zählern und 5729 Punkten. Im
Fokus der Börsianer steht in dieser Woche vor allem die
Pressekonferenz mit Fed-Chef Jerome Powell im Anschluss an die
Zinsentscheidung am Mittwoch. Der Notenbanker "dürfte mit seinen
Worten die Richtung der Börsen bis zum Weihnachtsfest und
darüber hinaus festlegen", sagte RoboMarkets-Stratege Jürgen
Molnar.

Eine geldpolitische Lockerung der Fed am 10. Dezember gilt mehr oder weniger als sicher. Der Zinsoptimismus der Anleger stützte am Montag den Kryptomarkt: Bitcoin <BTC=>, Ether <ETH=> und Ripple <XRP=> verteuerten sich um zwei bis 2,5 Prozent. Nach oben ging es auch für Industriemetalle wie Kupfer, Zink und Zinn, die um jeweils rund ein halbes Prozent zulegten. Der Dollar-Index <.DXY> gab leicht nach, während die Preise für Gold <XAU=> und Silber <XAG=> um je ein halbes Prozent vorrückten. "Silber profitiert von den gleichen Faktoren wie Gold", sagte UBS-Analyst Giovanni Staunovo. Zudem habe die Erwartung einer steigenden industriellen Nachfrage infolge geld- und fiskalpolitischer Impulse dazu beigetragen, dass Silber in den vergangenen Wochen besser abschnitt als Gold.

LANGFRISTIGE ZINSZWEIFEL BELASTEN ANLEIHEN

Marktbeobachter sind sich jedoch uneinig, welchen geldpolitischen Kurs die US-Währungshüter im kommenden Jahr einschlagen. "Die Fed muss es schaffen, den Märkten die Hoffnung auf weitere Zinssenkungen im Jahr 2026 nicht gänzlich zu nehmen", sagte Jochen Stanzl, Chefanalyst der Consorsbank. Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners warnte in diesem Zusammenhang vor steigenden Anleiherenditen. Diese "werden jetzt zur zunehmenden Gefahr für die Wirtschaft und die Aktienmärkte, denn damit steigen die Finanzierungskosten für die Unternehmen wieder an."

Hohe Fed-Zinsen setzen Anleihekursen zu, weil neue Papiere höhere Renditen bieten und bestehende Anleihen dadurch im Wert fallen. Besonders bei längeren Laufzeiten zogen die Renditen an: Die 30-jährigen Bundesanleihen <DE30YT=RR> rentierten am Freitag mit 3,4536 Prozent und damit auf dem höchsten Stand seit mehr als 14 Jahren. Auch die Rendite der US-Bonds mit gleicher Laufzeit verharrte auf Aufwärtskurs und lag bei 4,808 Prozent im Vergleich zu 4,671 Prozent zehn Tage zuvor.

KLÖCKNER IM HÖHENFLUG - MAGNUM-IPO ENTTÄUSCHT

Für Gesprächsstoff bei den Einzelwerten sorgte Klöckner <KCOGn.DE> mit einem Kurssprung von 16,5 Prozent. Der US-Konzern Worthington Steel <WS.N> verhandelt über ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für den Düsseldorfer Stahl- und Metallverarbeiter.

Die Thyssenkrupp <TKAG.DE>-Rüstungstochter TKMS <TKMS.DE> verbesserte unterdessen deutlich ihre Jahreszahlen, was die Titel um rund zwei Prozent ins Plus hievte. Gefragt waren auch die Aktien des Rüstungskonzerns Renk <R3NK.DE> und des Gebrauchtwagenhändlers Auto1 <AG1G.DE>, die nach positiven Analystenkommentaren um knapp fünf und vier Prozent zulegten.

Nach unten ging es hingegen für Stabilus <STM1.DE> und Hornbach <HBH.DE>. Die Aktien des Industrie- und Autozulieferers und der Baumarktkette gaben nach negativ aufgenommenen Zahlen knapp sechs und gut fünf Prozent nach.

An der Börse in Amsterdam legten die Aktien des Eiscreme-Herstellers Magnum <MICCT.AS> ein enttäuschendes Börsendebüt hin. Die Papiere des vom Konsumgüterkonzern Unilever abgespaltenen Unternehmens starteten mit 12,20 Euro und damit 4,7 Prozent unter dem Referenzpreis von 12,80 Euro in den Handel. Danach pendelten sie sich bei einem leichten Plus auf 12,89 Euro ein.

In Paris bröckelten die Titel von L'Oreal <OREP.PA> um 1,5 Prozent ab. Der französische Kosmetikkonzern baut seine Beteiligung am Schweizer Hautpflege-Unternehmen Galderma <GALD.S> auf 20 Prozent aus.

(Bericht von Sanne Schimanski, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.