Berlin, 08. Dez (Reuters) - Italien und Griechenland wollen dem Bundesinnenminister Alexander Dobrindt zufolge künftig wieder Asylbewerber aus Deutschland zurücknehmen. "Wir haben uns mit Griechenland und Italien darauf verständigt, dass sie Migranten wieder zurücknehmen, die über ihre Länder die Europäische Union betreten haben", sagte der CSU-Politiker der "Bild"-Zeitung nach einem Treffen der EU-Innenminister in Brüssel. Die Regelung solle ab Juni 2026 gelten, wenn der neue Europäische Asyl- und Migrationspakt in Kraft tritt.
Griechenland und vor allem Italien hatten sich seit Jahren geweigert, Migranten aus Deutschland zurückzunehmen, obwohl sie in diesen Ländern registriert wurden und dort eigentlich das Asyl-Verfahren durchlaufen mussten. Viele reisten jedoch nach Deutschland weiter und baten dort um Asyl.
Rückführungen nach Griechenland scheiterten oft an Gerichtsentscheidungen. Allein aus Griechenland kamen zwischen 2020 bis April dieses Jahres knapp 100.000 solcher Asylbewerber nach Deutschland. Im Gegenzug für die Rücknahme sollen die Länder an den EU-Außengrenzen entlastet werden. Dobrindt zufolge geschieht dies durch einen "starken Außengrenzschutz und effizientere Rückführungen".
(Bericht von Markus Wacket; redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)