Washington, 08. Dez (Reuters) - Die US-Regierung ist einem Insider zufolge bereit, den umstrittenen Export des KI-Chips H200 von Nvidia <NVDA.O> nach China zu genehmigen. Der Schritt werde als Kompromiss betrachtet, sagte ein Insider am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Er stellt einen Mittelweg dar zwischen der Lieferung von Nvidias neuesten Blackwell-Chips nach China, die US-Präsident Trump nicht genehmigen will, und einem vollständigen Stopp von US-Chip-Exporten. Ein solcher würde nach Einschätzung von Beamten die Bemühungen von Huawei stärken, eigene KI-Chips in China zu verkaufen.
Kritiker fürchten aber, dass der Verkauf fortschrittlicherer KI-Chips Pekings Militär stärken könnte. Diese Sorge hatte ursprünglich zu den von der Regierung unter Präsident Joe Biden verhängten Exportbeschränkungen geführt. Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping hatten im Bovember vereinbart, ihren Handels- und Technologie-Streit auf Eis zu legen.
Einem am Sonntag veröffentlichten Bericht der Denkfabrik Institute for Progress zufolge wäre der H200 fast sechsmal so leistungsfähig wie der H20. Dies ist der fortschrittlichste KI-Halbleiter, dessen Export nach China legal ist, nachdem die Trump-Regierung ihr vorübergehendes Verbot in diesem Jahr rückgängig gemacht hatte. Der Export des H200 würde es chinesischen KI-Laboren ermöglichen, Supercomputer zu bauen, die eine vergleichbare Leistung wie die besten US-KI-Supercomputer erreichen, wenn auch zu höheren Kosten, heißt es in dem Bericht weiter. Ursprünglich waren die US-Exportbeschränkungen auch dazu gedacht, China technologisch auszubremsen.
Zuerst hatte das Nachrichtenportal Semafor über die H200-Pläne berichtet. Die Aktien von Nvidia stiegen nach der Veröffentlichung um 2,2 Prozent.
(Bericht von Stephen Nellis und Karen Freifeld. Bearbeitet von Scot W. Stevenson. Redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)