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09.12.2025 /04:39:31
Missbrauchsskandal - Erzdiözese New York verhandelt über Rekord-Entschädigung

Carlsbad, 9. Dez (Reuters) - Die katholische Erzdiözese New York und mehr als 1300 Kläger haben Verhandlungen über eine Entschädigung für jahrzehntelangen sexuellen Missbrauch aufgenommen. Wie beide Seiten am Montag mitteilten, soll in einem zweimonatigen Mediationsverfahren eine Einigung erzielt werden. Das Ergebnis könnte zu einer der höchsten Entschädigungszahlungen in der Geschichte der US-Kirche führen. Die Vorwürfe gegen Priester und kirchliche Mitarbeiter reichen von 1952 bis 2020.

Ein Anwalt, der rund 300 der Kläger vertritt, forderte neben den Zahlungen eine vollständige Aufklärung des Fehlverhaltens und Maßnahmen zur Verhinderung zukünftigen Missbrauchs. Kardinal Timothy Dolan bat in einem offenen Brief erneut um Vergebung. Der Missbrauch habe Schande über die Kirche gebracht und sei ein Versagen derjenigen gewesen, die das in sie gesetzte Vertrauen missbraucht hätten. Die Erzdiözese erklärte, sie hoffe, durch den Verkauf von Immobilien und Kostensenkungen 300 Millionen Dollar für die Opfer aufbringen zu können.

Die Gesamtsumme der Entschädigung könnte den bisherigen Rekord von 880 Millionen Dollar übertreffen, den die Erzdiözese Los Angeles 2024 an eine ähnliche Anzahl von Klägern zahlte. Der pensionierte Richter, der damals als Mediator fungierte, leitet auch die Verhandlungen im New Yorker Fall.

Die Bemühungen um eine Entschädigung werden jedoch durch einen Rechtsstreit mit dem Versicherer Chubb verkompliziert. Die Erzdiözese wirft dem Unternehmen vor, sich zu weigern, für die Missbrauchsfälle zu zahlen. Chubb konterte, die Versicherung decke Unfälle ab, nicht aber ein Verhalten, bei dem die Erzdiözese wissentlich ein Muster des Missbrauchs habe fortbestehen lassen. Man habe den Missbrauch jahrzehntelang geduldet und vertuscht.

(Bericht von Daniel Trotta. Geschrieben von Isabelle Noack. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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