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09.12.2025 /05:25:21
China zu Wadephul: Japan bedroht uns militärisch

Peking, 09. Dez (Reuters) - China hat Japan eine militärische Bedrohung vorgeworfen und dies als völlig inakzeptabel bezeichnet. Der chinesische Außenminister Wang Yi äußerte sich entsprechend bei einem Treffen mit seinem deutschen Amtskollegen Johann Wadephul am Montag in Peking, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete. Anlass ist ein Vorfall, bei dem chinesische Kampfjets ihr Radar auf japanische Militärflugzeuge gerichtet haben sollen.

Japan hatte den Vorfall als gefährlichen Akt verurteilt. China warf Japan hingegen vor, mit Flugzeugen wiederholt die chinesische Marine bei einer angekündigten Flugübung östlich der Miyako-Straße gestört zu haben. Der japanische Kabinettssekretär Minoru Kihara wies die chinesische Darstellung am Dienstag zurück. Die wiederholte Anstrahlung mit Radar sei ein gefährlicher Akt, der über das hinausgehe, was sicher und notwendig sei, sagte er.

Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern haben sich im vergangenen Monat verschlechtert. Die japanische Premierministerin Sanae Takaichi hatte gewarnt, Japan könne auf eine chinesische Militäraktion gegen Taiwan reagieren, wenn dadurch auch die Sicherheit Japans bedroht werde. Wang sagte Wadephul, Japan versuche nun, die Taiwan-Frage auszunutzen. Er verwies darauf, dass Japan Taiwan ein halbes Jahrhundert lang als Kolonie beherrscht und unzählige Verbrechen am chinesischen Volk begangen habe. Als besiegte Nation müsse Japan angesichts des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs mit größerer Vorsicht handeln.

Die Regierung in Taipeh, die Pekings Gebietsansprüche zurückweist, warf China wiederholt vor, die Geschichte falsch darzustellen. Die Volksrepublik China habe 1945 nicht existiert. Der Sprecher des taiwanischen Außenministeriums, Hsiao Kuang-wei, sagte, die Insel sei absolut nicht Teil der Volksrepublik China gewesen und nie von ihr regiert worden. Nur die demokratisch gewählte Regierung Taiwans könne die 23 Millionen Einwohner des Landes international vertreten.

(Bericht von Chang-Ran Kim und Ben Blanchard. Geschrieben von Isabelle Noack. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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