Berlin, 09. Dez (Reuters) - Der Frauenanteil in der Professorenschaft in Deutschland ist weiter gestiegen und lag Ende 2024 bei 30 Prozent. Damit hat sich der Anteil in den vergangenen 20 Jahren zwar mehr als verdoppelt, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. 2004 lag er noch bei 14 Prozent, zehn Jahre später bei 22 Prozent. Insgesamt gab es Ende 2024 rund 52.100 hauptberufliche Professorinnen und Professoren an deutschen Hochschulen.
Der Anteil an Frauen unterscheidet sich jedoch deutlich je nach Fachrichtung. Am höchsten war er vor rund einem Jahr mit 44 Prozent in den Geisteswissenschaften und mit 39 Prozent bei den Kunstwissenschaften. Den niedrigsten Wert wiesen die Ingenieurwissenschaften auf, wo nur 17 Prozent der Professuren mit einer Frau besetzt waren.
Trotz des Anstiegs zeigt sich ein klares Muster: Je höher die Stufe der akademischen Karriere, desto niedriger ist der Frauenanteil. So waren Frauen unter den Studienanfängerinnen und -anfängern im Wintersemester 2024/2025 mit 52 Prozent noch in der Mehrheit. Auch bei den Hochschulabschlüssen im Prüfungsjahr 2024 stellten sie mit 53 Prozent (ohne Promotionen) die Mehrheit der Absolventinnen und Absolventen.
Auf den weiteren Stufen der akademischen Laufbahn kehrt sich dieses Verhältnis um. Bei den Promotionen im selben Prüfungsjahr sank der Frauenanteil bereits auf 46 Prozent. Noch geringer war er bei den Habilitationen, der Anerkennung der Lehrbefähigung an einer Hochschule. Dieser betrug 36 Prozent und lag damit nur noch knapp über dem Anteil bei den Professuren.
(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)