München, 09. Dez (Reuters) - Der schwäbische Anlagenbauer Voith will bis zu 2500 seiner 22.000 Arbeitsplätze abbauen. Voith prüfe "Anpassungen seiner Organisationsstrukturen und Belegschaft im Rahmen einer strategischen Weiterentwicklung", teilte das Unternehmen am Dienstag im württembergischen Heidenheim mit. Damit solle das Unternehmen "langfristig wettbewerbsfähig und zukunftsfähiger" werden. Es gehe darum, Prozesse zu vereinfachen, schneller zu entscheiden und in Zukunftsfelder zu investieren. Voith stellt Turbinen für Wasserkraftwerke, Papiermaschinen und Antriebstechnik für Züge oder Schiffe her.
Wo die Stellen wegfallen sollen, ließ Voith zunächst offen. Das solle in den nächsten Wochen mit den Betriebsräten geprüft und diskutiert werden. Deutschland nehme aber eine zentrale Rolle dabei ein, weil die strukturellen Herausforderungen hier besonders groß seien. "Dazu gehören insbesondere hohe Energie- und Arbeitskosten, komplexe regulatorische Anforderungen und ein insgesamt hoher bürokratischer Aufwand", hieß es in der Mitteilung.
"Voith steht vor großen Herausforderungen auf dem Weltmarkt, weshalb wir eine umfangreiche strategische Analyse unseres Geschäfts vorgenommen haben", sagte Vorstandschef Dirk Hoke. Der ehemalige Airbus-Manager steht seit April an der Spitze von des Familienunternehmens. Der Konzern könne langfristig nur dann bestehen, wenn er seine Zukunft in die eigene Hand nehmen könne und das nötige Geld für Investitionen habe. "Die Organisation stärken, Innovation beschleunigen und Wachstumschancen nutzen - das müssen wir jetzt gemeinsam angehen, nicht zuletzt um den Standort Deutschland zu sichern", sagte Hoke.
Im Geschäftsjahr 2023/24 (per Ende September) war der Umsatz um fünf Prozent auf 5,23 Milliarden Euro geschrumpft, unter dem Strich blieb ein Gewinn von 73 Millionen Euro. 2024/25 sollte es mit Gewinn und Umsatz wieder aufwärtsgehen, konkrete Zahlen hat Voith aber noch nicht genannt.
(Bericht von Alexander Hübner. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)