09. Dez (Reuters) - US-Präsident Donald Trump legt bei seiner massiven Europa-Kritik nach. Mit Blick auf Europas politisches Führungspersonal sagte er in einem am Dienstag veröffentlichten "Politico"-Interview: "Ich halte sie für schwach." Sie wollten politisch korrekt sein, wüssten aber nicht, was sie tun sollten. "Europa weiß nicht, was es tun soll." Erst vergangene Woche hatte die US-Regierung mit der Veröffentlichung einer neuen "Nationalen Sicherheitsstrategie" Europa vor den Kopf gestoßen. Darin wird europäischen Regierungen unter anderem die "Untergrabung demokratischer Prozesse" vorgeworfen. Außerdem warnen die USA davor, dass Europa eine "zivilisatorische Auslöschung" drohe. Ziel müsse es sein, "Europa bei der Korrektur seines derzeitigen Kurses zu helfen".
Das "Politico"-Interview wurde am Montag geführt. Angesprochen auf die Trump-Äußerungen sagte eine Sprecherin der Europäischen Kommission, sie wolle diese nicht kommentieren. Allerdings "sind wir sehr froh und dankbar, exzellente Führungsspitzen zu haben". Die Europäische Union stehe trotz Herausforderungen wie dem Krieg Russlands in der Ukraine und der Zollpolitik Trumps weiter zusammen. Bundeskanzler Friedrich Merz wiederum sagte zu der Sicherheitsstrategie, manches sei nachvollziehbar, manches verständlich, "manches darin ist für uns aus der europäischen Sicht inakzeptabel".
(geschrieben von Christian Rüttger mit Material von Bipasha Dey und Gnaneshwar Rajan. Redigiert von Hans Busemann Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)