Nachricht


09.12.2025 /17:07:11
FOKUS 1-Grenzkonflikt im zwischen Kambodscha und Thailand weitet sich aus

*

Weitere Frontabschnitte eröffnet

*

Thailands Premier: "Wir können jetzt nicht aufhören"

*

Kambodschas Ex-Staatschef: Sind zum Gegenangriff gezwungen
 
(Neu: Einzelheiten, Zitate, Hintergrund)
Bangkok/Phnom Penh, 09. Dez (Reuters) -

Die Kämpfe zwischen Thailand und Kambodscha haben sich am zweiten Tag in Folge ausgeweitet und auf neue Grenzabschnitte übergegriffen. Die beiden südostasiatischen Länder machten sich gegenseitig für die Zusammenstöße verantwortlich und warfen sich vor, Wohngebiete zu beschießen. Beide Seiten zeigten sich unnachgiebig. "Wir können jetzt nicht aufhören", sagte der thailändische Ministerpräsident Anutin Charnvirakul. Der einflussreiche frühere kambodschanische Staatschef Hun Sen sagte, sein Land habe sich 24 Stunden an einen Waffenstillstand gehalten, bevor es zum Gegenangriff übergegangen sei. Sein Land sei dazu gezwungen, um sein Territorium zu verteidigen, schrieb er auf Facebook.

Das thailändische Militär teilte mit, seine Panzer
hätten einen Kasino-Komplex an der Grenze beschossen, den die
kambodschanische Armee als Feuerstellung und Waffenlager genutzt
habe. Zudem hätten Kampfjets den zweiten Tag in Folge
Luftangriffe geflogen. Das kambodschanische
Verteidigungsministerium teilte mit, seit Montag seien neun
Zivilisten getötet und 20 weitere schwer verletzt worden.
Thailändischen Angaben zufolge starben drei Soldaten, 29 weitere
Menschen wurden verletzt. Beide Staaten gaben an, Tausende
Menschen aus den betroffenen Regionen entlang der 817 Kilometer
langen Grenze evakuiert zu haben.
 
Die Kämpfe sind die heftigsten seit einem fünftägigen
Schlagabtausch mit Raketen und schwerer Artillerie im Juli. Bei
diesen schwersten Zusammenstößen der jüngsten Vergangenheit
waren mindestens 48 Menschen getötet und 300.000 vertrieben
worden, bevor US-Präsident Donald Trump einen Waffenstillstand
vermittelte.
 
Die Spannungen hatten zugenommen, seit Thailand im
vergangenen Monat Deeskalationsmaßnahmen ausgesetzt hatte. Diese
waren auf einem von Trump vermittelten Gipfel vereinbart worden
und umfassten den Abzug von Truppen und schweren Waffen. Anlass
für die Aussetzung war die Verstümmelung eines thailändischen
Soldaten durch eine Landmine, die nach Angaben Bangkoks von
Kambodscha gelegt worden war. Die Regierung in Phnom Penh weist
den Vorwurf zurück.
 
Die beiden Länder streiten seit mehr als einem
Jahrhundert um die Souveränität an nicht markierten Abschnitten
entlang ihrer Grenze. Diese wurde 1907 von Frankreich kartiert,
als es Kambodscha als Kolonie beherrschte.

(Bericht von Panarat Thepgumpanat und Reuters-Büro in Bankok Bearbeitet von Philipp Krach und Scot W. Stevenson Redigiert von Hans Busemann Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.