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10.12.2025 /10:00:22
Zweiter Prozess gegen Signa-Gründer Benko hat begonnen

Wien, 10. Dez (Reuters) - Am Landesgericht Innsbruck hat am Mittwoch der zweite Insolvenzprozess gegen den früheren Immobilieninvestor und Signa-Gründer Rene Benko begonnen. Dem 48-Jährigen wird vorgeworfen, Bargeld und Wertgegenstände vor seinen Gläubigern versteckt zu haben. Benko weist die Vorwürfe zurück. Der gebürtige Tiroler war nach der Insolvenz seines Handels- und Immobilienkonzerns Signa im November 2023, der größten Pleite in Österreich, in den Fokus der Ermittlungen geraten und sitzt seit Januar in Untersuchungshaft. Bereits im Oktober war er wegen ähnlicher Vorwürfe zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Im aktuellen Verfahren droht ihm eine Haftstrafe zwischen einem und zehn Jahren.

Konkret geht es um 120.000 Euro Bargeld sowie elf teure Uhren, Manschettenknöpfe und weitere Wertgegenstände im Gesamtwert von fast 250.000 Euro, die in einem Tresor versteckt worden sein sollen. Mitangeklagt ist Benkos Ehefrau Nathalie, die ihm dabei geholfen haben soll. Auch sie will sich nach Angaben ihres Anwalts "nicht schuldig" bekennen. Für den Prozess sind zwei Tage angesetzt, ein Urteil könnte aber bereits am ersten Verhandlungstag fallen. Die Verhandlung findet unter großem Medienandrang aus dem In- und Ausland statt.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt gegen Benko und weitere Personen in mehr als einem Dutzend Fällen. Der mutmaßliche Gesamtschaden wird auf rund 300 Millionen Euro beziffert. Auch in Deutschland und Italien laufen Ermittlungen.

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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