Paris, 10. Dez (Reuters) - Der US-Flugzeugbauer Boeing <BA.N> dürfte den europäischen Rivalen Airbus <AIR.PA> <AIRG.DE> bei den Neuaufträgen zum ersten Mal seit sechs Jahren wieder abhängen. Airbus-Chef Guillaume Faury sagte dem französischen Radiosender France Inter in einem am Mittwoch gesendeten Interview, Boeing werde in diesem Jahr möglicherweise die Nase vorn haben. Die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump habe Boeing dabei geholfen, auch wenn inzwischen die Zeichen wieder auf Zollfreiheit für die Branche stehen. "Es ist richtig, dass der US-Präsident ihnen geholfen hat, indem Flugzeugaufträge Teil der Verhandlungen mit mehreren Ländern zur Lösung eines Zollstreits waren", sagte Faury.
| Analysten zufolge haben zahlreiche Fluggesellschaften, |
| vor allem in Asien, entweder Boeing-Maschinen bestellt oder |
| lange geplante Orders zeitnah zu den Verhandlungen |
| bekanntgegeben, um die USA im Zollstreit zu besänftigen. In |
| US-Branchenkreisen hieß es dagegen, das |
| Boeing-Langstreckenmodell 737 verkaufe sich unabhängig von |
| Zollangelegenheiten gut. Airbus ist bei kleineren Maschinen wie |
| der A321 führend. |
| Bis Ende November zählte Boeing dank der starken |
| Nachfrage nach der Boeing 787 netto - also bereinigt um |
| Stornierungen - 908 Bestellungen, Airbus kommt auf 700. Faury |
| betonte, Airbus habe aber immer noch einen deutlich höheren |
| Auftragsbestand und werde in diesem Jahr auch mehr Flugzeuge |
| ausliefern als der Erzrivale. |
| Die Software-Panne, die kürzlich 6000 Flugzeuge aus der |
| A320-Baureihe betroffen hatte, ist Faury zufolge gelöst. Der |
| Rückruf sei abgeschlossen. Tatsächlich sei es eher um 4000 |
| Maschinen gegangen, fügte der Airbus-Chef hinzu. |
(Bericht von Tim Hepher, geschrieben von Anneli Palmen und Alexander Hübner, redigiert von Myria Mildenberger Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)