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10.12.2025 /10:03:41
IWF traut China trotz Handelskrieg mit USA mehr Wachstum zu

Peking, 10. Dez (Reuters) - Trotz des von den USA angezettelten Handelsstreits dürfte die chinesische Wirtschaft stärker als bisher zulegen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) teilte am Mittwoch in Peking mit, seine Wachstumsprognose für 2025 auf fünf Prozent angehoben zu haben. Bisher wurden 4,8 Prozent erwartet. Für 2026 wurde die Schätzung auf 4,5 von zuvor 4,2 Prozent erhöht.

Der IWF verwies allerdings auch auf zahlreiche Risiken für die Wirtschaft, etwa Schwächen im Immobiliensektor, die hohe Verschuldung der Kommunen und eine gedämpfte Nachfrage der Konsumenten. Allerdings habe die chinesische Wirtschaft trotz zahlreicher Schocks in den vergangenen Jahren eine "bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit" gezeigt.

Der IWF empfahl der Volksrepublik rasche Strukturreformen. Das Land solle sein Wachstumsmodell stärker auf den inländischen Konsum ausrichten und die Abhängigkeit von schuldenfinanzierten Investitionen und Exporten verringern. Angesichts der Größe der chinesischen Wirtschaft und der zunehmenden globalen Handelsspannungen sei ein auf Exporten basierendes Modell für ein robustes Wachstum weniger tragfähig.

US-Präsident Donald Trump hatte Anfang des Jahres zahlreiche Handelspartner mit hohen Sonderzöllen belegt. Im Falle der EU hat er in der Folge ein für die USA sehr vorteilhaftes Abkommen geschlossen. China war zeitweise mit den höchsten Zöllen konfrontiert, hatte sich aber mit scharfen Gegenmaßnahmen gewehrt. Mittlerweile wurden die meisten Maßnahmen ausgesetzt.

China als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt hatte zuletzt erstmals einen Handelsüberschuss von einer Billion Dollar erzielt. Dies hat zu Kritik geführt, dass die Wirtschaft darauf angewiesen sei, einen größeren Anteil am Welthandel zu dominieren und Schwellenländer mit billigen Waren zu überschwemmen.



(Bericht von Joe Cash geschrieben von Christian Krämer. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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