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10.12.2025 /18:21:52
FOKUS 1-Münchener Rück peilt mehr Gewinn an - Höhere Ausschüttung

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Ziele bis 2030 zum Teil deutlich erhöht

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Börse reagiert wohlwollend: Aktie steigt

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Rückversicherer zeigt Investoren neue Strategie
 
(neu: weitere Ziele, Vergleichszahlen, Aktienkurs)
München, 10. Dez (Reuters) - Die Münchener
Rück <MUVGn.DE> will ihre Gewinne in den nächsten Jahren trotz
bröckelnder Preise in der Rückversicherung weiter kontinuierlich
steigern und den Großteil davon an die Aktionäre weiterreichen.
Bis 2030 hat sich der weltweit zweitgrößte Rückversicherer eine
Eigenkapitalrendite von mehr als 18 Prozent vorgenommen, wie er
am Mittwoch in München mitteilte. Bisher lag das Ziel bei 14 bis
16 Prozent, die Münchener Rück hatte es aber zuletzt
übertroffen. Der Gewinn je Aktie soll nach der "Ambition 2030"
im Schnitt um mehr als acht Prozent pro Jahr klettern, bisher
lag das Ziel bei mindestens fünf Prozent. 80 Prozent des Gewinns
sollten über Dividenden und Aktienrückkäufe an die Anteilseigner
ausgeschüttet werden. Zuletzt hatte die Münchener Rück rund drei
Viertel weitergereicht.

Dabei will sie trotzdem eine Solvenzquote von mehr als 200 Prozent halten. Das bisherige Ziel von 175 bis 220 Prozent hatte sie regelmäßig deutlich übertroffen. An der Börse wurden die neuen Ziele wohlwollend aufgenommen. Die Münchener-Rück-Aktie drehte ins Plus und erreichte mit 547,40 Euro den höchsten Wert seit Mitte November. Beim größeren Rivalen Swiss Re <SRENH.S> war die neue Strategie dagegen zuletzt auf wenig Gegenliebe bei den Investoren gestoßen.

DESIGNIERTER KONZERNCHEF PRÄSENTIERT PLÄNE AM INVESTORENTAG

Für das kommende Jahr peilt die Münchener Rück einen Nettogewinn von 6,3 Milliarden Euro an. Das sind 300 Millionen mehr als das Ziel für 2025, aber 50 Millionen weniger als Analysten erwartet hatten. Der Versicherungsumsatz soll auf 64 Milliarden Euro steigen. Das sind zwei Milliarden mehr als der Durchschnitt der Analystenprognosen. Vor allem im Kerngeschäft mit der Rückversicherung ist die Münchener Rück optimistischer als die Analysten. Der Erstversicherer Ergo rechnet 2026 dagegen noch nicht mit einem Milliardengewinn.

Zwar bröckeln die Preise in der Schaden-Rückversicherung und lassen eine leichte Aufweichung des Marktes erkennen, doch hatte der scheidende Konzernchef Joachim Wenning schon klargemacht, dass er einen Gewinn von sechs Milliarden Euro noch nicht für das Ende der Fahnenstange hält. Chancen sieht die Münchener Rück etwa in Spezialversicherungen wie Cyber-Policen, bei denen sie direkt ? ohne die Erstversicherer ? Geschäfte mit großen Kunden aus der Industrie macht.

Am Donnerstag will der designierte Vorstandschef Christoph Jurecka die Pläne der Münchener Rück auf einem Investorentag vorstellen. Er löst Wenning zum Jahreswechsel an der Konzernspitze ab.



(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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