Kopenhagen/Helsinki, 10. Dez (Reuters) - Der Boykott des Eurovision Song Contest 2026 wegen der Teilnahme Israels weitet sich aus. Als fünftes Land hat nun auch Island seinen Rückzug von dem Wettbewerb erklärt, wie der öffentlich-rechtliche Sender RUV am Mittwoch mitteilte. Angesichts der öffentlichen Debatte in Island werde es "weder Freude noch Frieden" an einer Teilnahme geben, erklärte Senderchef Stefan Eiriksson. Zuvor hatten Spanien, die Niederlande, Irland und Slowenien aus Protest ihren Rückzug angekündigt. Sie begründeten dies mit dem Vorgehen Israels im Gaza-Krieg.
Die Europäische Rundfunkunion (EBU) hatte vergangene Woche entschieden, Israel nicht vom Wettbewerb auszuschließen. Stattdessen stimmten die Mitglieder für Regeländerungen, die die Neutralität des Wettbewerbs wahren sollen. Island gehörte zu den Ländern, die eine Abstimmung über die Teilnahme Israels gefordert hatten. Der nächste Eurovision Song Contest soll im Mai 2026 in Wien stattfinden.
Der deutsche Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hatte für den Fall eines Ausschlusses Israels einen deutschen Boykott des Wettbewerbs in den Raum gestellt.
(Bericht von Jacob Gronholt-Pedersen und Essi Lehto Bearbeitet von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)