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10.12.2025 /20:47:38
TOP-THEMA-Fed senkt Zinsen erneut - Börsen im Plus

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Leitzins um Viertelpunkt reduziert auf 3,50 bis 3,75 Prozent



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Notenbank signalisiert Pause ihres Lockerungskurses



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Entscheidung im Offenmarktausschuss erneut nicht einstimmig



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US-Aktienmärkte und Gold legen zu - Dollar-Index im Minus
 
(Neu: Weitere Aussagen der Fed, Marktreaktionen, Experten)
- von Howard Schneider und Ann Saphir
Washington, 10. Dez (Reuters) - Die US-Notenbank hat
ihren Leitzins trotz fehlender Konjunkturdaten zum dritten Mal
in Folge gesenkt. Er wurde am Mittwoch erneut um einen
Viertelpunkt auf die neue Spanne von 3,50 bis 3,75 Prozent
heruntergesetzt. Die Federal Reserve hatte den geldpolitischen
Schlüsselsatz im September erstmals im laufenden Jahr reduziert
und im Oktober nachgelegt. Begründet wurde dies mit
Schwächesignalen vom Arbeitsmarkt. Die Notenbank signalisierte
nun eine Pause ihres Lockerungskurses, da klarere Signale vom
Arbeitsmarkt abgewartet werden müssten und die Inflation "etwas
erhöht" bleibe.
Die Zinssenkung kam bei Anlegern gut an. Die wichtigsten
Indizes an der Wall Street <.SPX> <.IXIC> legten um bis zu
0,7 Prozent zu, nachdem sie zuvor zwischen minus 0,4 und plus
0,4 Prozent geschwankt hatten. Der Dollar-Index <=USD> weitete
seine leichten Verluste aus und lag zuletzt knapp ein halbes
Prozent im Minus. Das Gold <XAU=>, das von niedrigen Zinsen
profitiert, drehte indes leicht ins Plus.
 
Die Währungshüter trafen ihre Entscheidung unter
erschwerten Bedingungen. Wegen der 43-tägigen Haushaltssperre
der Regierung (Shutdown) im Oktober und November fehlen wichtige
amtliche Daten zu Arbeitsmarkt und Inflation. Die Notenbanker
mussten sich deshalb mehr als üblich auf Schätzungen privater
Institute und eigene Umfragen stützen.

Die Entscheidung im Offenmarktausschuss der Fed fiel erneut nicht einstimmig. Der Präsident der regionalen Notenbank von Chicago, Austan Goolsbee, und sein Kollege aus Kansas City, Jeffrey Schmid, plädierten für einen unveränderten Leitzins. Fed-Gouverneur Stephen Miran sprach sich hingegen erneut für eine stärkere Senkung um einen halben Prozentpunkt aus.



ZINSSENKUNG UM 0,25 PROZENTPUNKTE 2026 ERWARTET
 
Aus den neuen Konjunkturprognosen geht hervor, dass die
Währungshüter nur noch eine weitere Zinssenkung um 0,25
Prozentpunkte im kommenden Jahr erwarten. Dies entspricht der
Prognose vom September. Die Inflation soll sich bis Ende des
kommenden Jahres auf etwa 2,4 Prozent verlangsamen, während das
Wirtschaftswachstum auf überdurchschnittliche 2,3 Prozent
anziehen und die Arbeitslosenquote bei moderaten 4,4 Prozent
verharren soll. "Bei der Erwägung des Ausmaßes und des
Zeitpunkts zusätzlicher Anpassungen des Zielbereichs für den
Leitzins wird der Ausschuss die eingehenden Daten sorgfältig
prüfen", teilte das Gremium mit.
 
"Die wiederholten abweichenden Voten in den
zurückliegenden Monaten zeigen einen Dissens darüber, ob die
Abwärtsrisiken für die Beschäftigung oder die Aufwärtsrisiken
für die Inflation höher zu gewichten sind", sagte LBBW-Volkswirt
Elmar Völker. Bastian Hepperle, Ökonom der Hauck Aufhäuser Lampe
Privatbank, erwartet auch künftig Uneinigkeit unter den
Notenbankern - aufgrund unsicherer Datenlage, erhöhter
Inflationsraten oder Schwächesignalen vom Arbeitsmarkt. "Der
Nebel über dem Leitzinspfad 2026 wird sich nicht so schnell
lichten. In dieser Situation wird die Fed wohl eher vorsichtig
als forsch vorangehen."
 
TRUMP MACHT DRUCK AUF FED-CHEF POWELL

US-Präsident Donald Trump hat Fed-Chef Jerome Powell in den vergangenen Monaten wiederholt unter Druck gesetzt mit Forderungen nach kräftigen Zinssenkungen - unter anderem, um den Wohnungsmarkt anzukurbeln. Damit will der Republikaner vor den wichtigen Zwischenwahlen im kommenden Jahr Bedenken über die allgemeine Bezahlbarkeit von Wohnraum begegnen.

Die Amtszeit des scheidenden Fed-Chefs Powell endet im Mai. Trump hat angekündigt, Anfang 2026 einen Nachfolger zu nominieren. Als aussichtsreicher Kandidat gilt Trumps Berater Kevin Hassett.

Experten warnen, dass zu schnelle Zinsschritte nach hinten losgehen könnten. Sollte die Fed aggressiver lockern, als es die Märkte für gerechtfertigt halten, könnten die Anleger dies als inflationär bewerten, sagte Citigroup-Chefvolkswirt Nathan Sheets. Dies würde die langfristigen Zinsen nach oben treiben, einschließlich der Hypothekenzinsen. Damit würde genau der Sektor gedrosselt, den Trump eigentlich stärken wolle. "Das würde den Immobilienmarkt abwürgen", sagte Sheets.

(Bericht von Howard Schneider, Ann Saphir, Michael S. Derby, Sanne Schimanski, Rene Wagner und Jörn Poltz, redigiert von Hans Busemann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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