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10.12.2025 /21:40:01
TOP-THEMA-Fed senkt Zinsen erneut - Börsen im Plus

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Leitzins um Viertelpunkt reduziert auf 3,50 bis 3,75 Prozent



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Notenbank signalisiert Pause ihres Lockerungskurses



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Entscheidung im Offenmarktausschuss erneut nicht einstimmig



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US-Aktienmärkte und Gold legen zu - Dollar-Index im Minus
 
(Neu: Fed-Chef, aktuelle Kurse, Trump)
- von Howard Schneider und Ann Saphir
Washington, 10. Dez (Reuters) - Die US-Notenbank hat
ihren Leitzins trotz fehlender Konjunkturdaten zum dritten Mal
in Folge gesenkt. Er wurde am Mittwoch erneut um einen
Viertelpunkt auf die neue Spanne von 3,50 bis 3,75 Prozent
heruntergesetzt. Die Federal Reserve hatte den geldpolitischen
Schlüsselsatz im September erstmals im laufenden Jahr reduziert
und im Oktober nachgelegt. Begründet wurde dies mit
Schwächesignalen vom Arbeitsmarkt. Die Notenbank signalisierte
nun eine Pause ihres Lockerungskurses, da klarere Signale vom
Arbeitsmarkt abgewartet werden müssten und die Inflation "etwas
erhöht" bleibe.
Dies machte Fed-Chef Jerome Powell deutlich. "Ich möchte
anmerken, dass der Leitzins nach der Senkung um 75 Basispunkte
seit September und um 175 Basispunkte seit September vergangenen
Jahres nun innerhalb eines breiten Spektrums von Schätzungen
seines neutralen Wertes liegt", sagte Powell. "Wir sind gut
positioniert, um abzuwarten, wie sich die Wirtschaft
entwickelt." Er fügte hinzu: "Die Geldpolitik ist nicht auf
einen bestimmten Kurs festgelegt, und wir werden unsere
Entscheidungen von Sitzung zu Sitzung treffen."
 
Die Zinssenkung kam bei Anlegern gut an. Die wichtigsten
Indizes an der Wall Street <.SPX> <.IXIC> legten um 0,5 bis
1,2 Prozent zu, nachdem sie zuvor zwischen minus 0,4 und plus
0,4 Prozent geschwankt hatten. Der Dollar-Index <=USD> weitete
seine leichten Verluste aus und lag zuletzt gut ein halbes
Prozent im Minus. Das Gold <XAU=>, das von niedrigen Zinsen
profitiert, drehte indes ins Plus und gewann ein halbes Prozent.

Die Währungshüter trafen ihre Entscheidung unter erschwerten Bedingungen. Wegen der 43-tägigen Haushaltssperre der Regierung (Shutdown) im Oktober und November fehlen wichtige amtliche Daten zu Arbeitsmarkt und Inflation. Die Notenbanker mussten sich deshalb mehr als üblich auf Schätzungen privater Institute und eigene Umfragen stützen.

Die Entscheidung im Offenmarktausschuss der Fed fiel erneut nicht einstimmig. Der Präsident der regionalen Notenbank von Chicago, Austan Goolsbee, und sein Kollege aus Kansas City, Jeffrey Schmid, plädierten für einen unveränderten Leitzins. Fed-Gouverneur Stephen Miran sprach sich hingegen erneut für eine stärkere Senkung um einen halben Prozentpunkt aus.

ZINSSENKUNG UM 0,25 PROZENTPUNKTE 2026 ERWARTET

Aus den neuen Konjunkturprognosen geht hervor, dass die Währungshüter nur noch eine weitere Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte im kommenden Jahr erwarten. Dies entspricht der Prognose vom September. Die Inflation soll sich bis Ende des kommenden Jahres auf etwa 2,4 Prozent verlangsamen, während das Wirtschaftswachstum auf überdurchschnittliche 2,3 Prozent anziehen und die Arbeitslosenquote bei moderaten 4,4 Prozent verharren soll. "Bei der Erwägung des Ausmaßes und des Zeitpunkts zusätzlicher Anpassungen des Zielbereichs für den Leitzins wird der Ausschuss die eingehenden Daten sorgfältig prüfen", teilte das Gremium mit.

"Die wiederholten abweichenden Voten in den zurückliegenden Monaten zeigen einen Dissens darüber, ob die Abwärtsrisiken für die Beschäftigung oder die Aufwärtsrisiken für die Inflation höher zu gewichten sind", sagte LBBW-Volkswirt Elmar Völker. Bastian Hepperle, Ökonom der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, erwartet auch künftig Uneinigkeit unter den Notenbankern - aufgrund unsicherer Datenlage, erhöhter Inflationsraten oder Schwächesignalen vom Arbeitsmarkt. "Der Nebel über dem Leitzinspfad 2026 wird sich nicht so schnell lichten. In dieser Situation wird die Fed wohl eher vorsichtig als forsch vorangehen."

TRUMP MACHT DRUCK AUF FED-CHEF POWELL

US-Präsident Donald Trump zeigte sich unzufrieden mit dem Zinssenkungsschritt. Es handle sich um eine kleine Zahl, die größer hätte ausfallen können, sagte er. Trump hat Fed-Chef Powell in den vergangenen Monaten wiederholt unter Druck gesetzt mit Forderungen nach kräftigen Zinssenkungen - unter anderem, um den Wohnungsmarkt anzukurbeln. Damit will der Republikaner vor den wichtigen Zwischenwahlen im kommenden Jahr Bedenken über die allgemeine Bezahlbarkeit von Wohnraum begegnen.

Die Amtszeit des scheidenden Fed-Chefs Powell endet im Mai. Trump hat angekündigt, Anfang 2026 einen Nachfolger zu nominieren. Als aussichtsreicher Kandidat gilt Trumps Berater Kevin Hassett.

(Bericht von Howard Schneider, Ann Saphir, Michael S. Derby, Sanne Schimanski, Rene Wagner und Jörn Poltz, redigiert von Hans Busemann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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