Paris/Washington, 11. Dez (Reuters) - Der Flugzeugbauer Airbus <AIR.PA> hat eine wahrscheinliche Niederlage im diesjährigen Wettrennen um Neuaufträge gegen seinen US-Rivalen Boeing <BA.N> eingeräumt. Erstmals seit sechs Jahren dürfte Boeing damit mehr Bestellungen für sich verbuchen, sagte Airbus-Chef Guillaume Faury am Mittwoch. Als Grund nannte er die amerikanische Handelspolitik. Boeing verzeichnete von Januar bis November netto 908 Bestellungen, während Airbus auf 700 kam.
Laut Faury habe US-Präsident Donald Trump Boeing geholfen, da Flugzeugbestellungen bei Verhandlungen über Zölle Teil der Einigung gewesen seien. Trump beanspruchte den Erfolg seinerseits für sich. "Ich glaube, ich habe 1000 Boeing-Flugzeuge verkauft", sagte er.
Faury betonte jedoch, dass Airbus bei den Auslieferungen und dem gesamten Auftragsbestand weiterhin führend sei. Das Unternehmen bleibe damit voraussichtlich der weltgrößte Flugzeughersteller. Eine neue Großbestellung aus China erwarte er nicht, sagte Faury weiter. Zudem sei ein Software-Problem bei der A320-Flugzeugfamilie inzwischen behoben.
(Bericht von Daniel Ramos, Kylie Madry, Lucinda Elliott und Inigo Alexander. Geschrieben von Isabelle Noack. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)