Nachricht


11.12.2025 /03:08:03
Friedensnobelpreisträgerin Machado nach Flucht in Oslo eingetroffen

Oslo, 11. Dez (Reuters) - Die venezolanische Friedensnobelpreisträgerin Maria Corina Machado ist nach einer geheimen Flucht aus ihrer Heimat in der Nacht zum Donnerstag in Oslo eingetroffen. Dies teilte der Vorsitzende des Nobelkomitees, Joergen Watne Frydnes, mit. Die 58-jährige Oppositionsführerin verpasste damit die offizielle Verleihungszeremonie, die Stunden zuvor in der norwegischen Hauptstadt stattgefunden hatte. Machado hatte sich mehr als ein Jahr in Venezuela versteckt gehalten und widersetzte sich mit ihrer Ausreise einem jahrzehntelangen, von den Behörden verhängten Ausreiseverbot.

Stunden zuvor hatte ihre Tochter, Ana Corina Sosa Machado, den Preis stellvertretend entgegengenommen und eine Rede ihrer Mutter verlesen. Darin erklärte Machado, Demokratien müssten bereit sein, für die Freiheit zu kämpfen, um zu überleben. "Was wir Venezolaner der Welt anbieten können, ist die Lehre, die wir auf diesem langen und schwierigen Weg gewonnen haben: Um eine Demokratie zu haben, müssen wir bereit sein, für die Freiheit zu kämpfen", hieß es in der Rede.

Einer mit der Angelegenheit vertrauten Person zufolge hatte Machado Venezuela am Dienstag per Boot verlassen und war zur Karibikinsel Curaçao gereist. Von dort sei sie mit einem Privatflugzeug nach Norwegen geflogen. Die Flucht von der venezolanischen Küste sei von ihrem Sicherheitspersonal organisiert worden.

Machado war 2024 von der Präsidentschaftswahl in Venezuela ausgeschlossen worden, obwohl sie die Vorwahlen der Opposition mit großer Mehrheit gewonnen hatte. Nach der umstrittenen Wahl, bei der Präsident Nicolás Maduro zum Sieger erklärt wurde, tauchte sie im August 2024 unter. Internationale Beobachter und die Opposition gehen jedoch davon aus, dass ihr Kandidat die Wahl deutlich gewonnen hat.

Als Machado im Oktober der Preis zuerkannt wurde, widmete sie ihn zum Teil US-Präsident Donald Trump. Sie hat sich mit Politikern im Umfeld Trumps verbündet, die argumentieren, dass Maduro Verbindungen zu kriminellen Banden unterhalte, die eine direkte Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA darstellten.

(Bericht von Gwladys Fouche, Terje Solsvik, Miguel Pereira, Tom Little, Leonhard Foeger, Matt Spetalnick, Ilze Filks und Niklas Pollard. Geschrieben von Isabelle Noack. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.